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Grippeschutzimpfung für Krebspatienten

Sollten sich Betroffene impfen lassen?

Sich gegen Grippe impfen zu lassen - das kann auch für Krebspatienten wichtig sein. Denn wie bei anderen chronisch Kranken und auch bei älteren Menschen kann bei Krebsbetroffenen eine Grippe-Erkrankung schwerer verlaufen. Eine Impfung ist die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor der Ansteckung. Darauf weisen das Robert Koch-Institut (RKI), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in einer gemeinsamen Pressemitteilung hin.

Wann sollte man sich impfen lassen?

Die jährliche Grippewelle beginnt in Deutschland meist nach der Jahreswende. Der beste Zeitraum für die Schutzimpfung sind die Monate Oktober und November. Man kann die Impfung zwar auch später im Jahr nachholen - auch noch, wenn eine Grippewelle bereits begonnen hat. Dann läuft man allerdings Gefahr, sich doch noch zu infizieren: Es dauert 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist.

Kann die Impfung für Krebspatienten ein Risiko sein?

Bedenken, dass eine Impfung die Krebserkrankung ungünstig beeinflusst oder das Immunsystem Betroffener zu sehr belastet, sind nicht begründet: Bisher ist nicht nachgewiesen, dass Impfungen Krebserkrankungen fördern oder verschlechtern.
Nur in vergleichsweise wenigen Situationen kann es tatsächlich sein, dass ein Patient oder eine Patientin die Impfung nicht vertragen würde.

  • Daher gilt: Ob und wann die Impfung infrage kommt, klärt man am besten mit den behandelnden Ärzten.

Wie gut schützt die Impfung vor Grippe?

Die Impfung bietet einen guten, aber keinen hundertprozentigen Schutz. Das liegt an der großen Wandlungsfähigkeit und Vielfalt der Influenzaviren. Außerdem spricht bei älteren oder kranken Menschen das Immunsystem unter Umständen weniger gut auf die Impfung an.

Wie kann man sich noch schützen?

Das Ansteckungsrisiko kann man durch einfache hygienische Maßnahmen verringern: Regelmäßiges Händewaschen gehört dazu ebenso wie Husten und Niesen in die Armbeuge oder in ein Einmaltaschentuch. Zudem sollten man zu erkrankten Personen Abstand halten.
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, Krebspatienten zu schützen: Sind alle oder zumindest viele Menschen im unmittelbaren Umfeld eines Betroffenen geschützt, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Viren verbreiten.

  • Familienangehörige, Freunde und Betreuer von Krebspatienten sollten sich daher ebenfalls impfen lassen.


Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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