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Ernährung als Krebsvorbeugung? Wie man mit dem Essen das Krebsrisiko senken kann

Wie wird der Einfluss auf das Krebsrisiko erforscht? Was bedeutet "gesunde Ernährung" und welche Krebsarten lassen sich damit vorbeugen? Gibt es Inhaltsstoffe, die die Entstehung von Krebs fördern oder hemmen? Antworten auf diese Fragen gibt ein aktueller Text des Krebsinformationsdienstes: "Ernährung und Krebsvorbeugung". Er bietet allen, die sich gesund ernähren möchten, fundierte Hintergrundinformationen und praktische Tipps. Interessierte und Fachkreise finden Linktipps sowie eine Auswahl wichtiger Quellen.

Richtig essen - eine Wissenschaft für sich?

Gemüsekorb © Bela Hoche, Fotolia
Gesunde Vielfalt © Bela Hoche, Fotolia

Essen ist Genuss, Kultur, Tradition - und eine schlichte Notwendigkeit. Ist es auch ein Grund zur Sorge? In Zeiten der ständigen Verfügbarkeit von Lebensmitteln und diversen "Moden" scheint es immer komplizierter zu werden, sich richtig zu ernähren. Was ist gesund? Welche Rolle spielt die Ernährung in der Krebsprävention? Muss alles Bio sein? Reichen die Nährstoffe in der Nahrung oder braucht man Vitamintabletten?

Unsere Nahrung soll uns die Nährstoffe und Energie liefern, die wir für ein gesundes, langes Leben und für unser Wohlbefinden brauchen. Doch was ist mit den nachgewiesenen Schadstoffen in Lebensmitteln? Was helfen die vielen Schutz- und Vitalstoffe, die man heute kennt?

Wissenschaftler kommen heute zu dem Schluss: Eine abwechslungsreiche Kost, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln ist, eignet sich am besten, um das Krebsrisiko zu senken. Obst und Gemüse liefern Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, und zwar in der richtigen Mischung. Es müssen nicht einmal die viel beworbenen sogenannten Superfoods sein: Auch unter den einheimischen Pflanzen finden sich regelrechte Vitaminbomben.

Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamine und einzelne Wirkstoffe isoliert in Tabletten- oder Pulverform liefern, sind nicht nur überflüssig: Sie können sogar mehr Schaden anrichten, als dass sie nützen.

Auch die Energiebilanz zählt

Inzwischen weiß man, dass nicht nur zählt, was man isst: Auch die Energiebilanz und das Körpergewicht spielen eine große Rolle. Viele Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass Übergewicht das Risiko für mehrere Krebsarten erhöht. Dazu gehören beispielsweise Brustkrebs, zumindest bei Frauen nach den Wechseljahren, Darmkrebs, Magenkrebs, Nierenzellkrebs oder Gebärmutterkörperkrebs, möglicherweise auch weitere Krebsarten. Deshalb lässt sich eine gesunde Ernährung, die vor Krebs schützt, nicht von körperlicher Bewegung und Sport trennen.

Was sich erreichen lässt, was nicht

Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können das Risiko für einige, aber längst nicht alle Krebsarten senken. Das Krebsrisiko sinkt zudem nie auf Null. Dies bedeutet: Trotz gesunder Ernährung und viel Bewegung kann man einen Tumor bekommen - Krebs lässt sich nie sicher verhindern.

Wichtig für Menschen, die bereits erkrankt sind: Für sie gelten unter Umständen andere Vorgaben zur Ernährung, denn Studien zum Krebsrisiko an Gesunden lassen sich nicht zwangsläufig auf die Situation Betroffener übertragen. Für Tumorpatienten hat der Krebsinformationsdienst daher eigene Texte zusammengestellt.

Wer seine Krebserkrankung überstanden hat und nicht mehr unter krankheitsbedingten Einschränkungen leidet, kann sich jedoch nach Rücksprache mit den Ärzten ebenfalls an den aktuellen Präventionsempfehlungen orientieren.



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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