Unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln – sind sie so schädlich, wie wir sie wahrnehmen?

Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung zeigt, was Verbrauche

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Acrylamid in Kartoffelchips, Dioxine in Eiern, Mineralöle in Schokolade: Unerwünschte Inhaltsstoffe, sogenannte Kontaminanten, lassen sich in nicht wenigen unserer Lebensmittel nachweisen. Sie entstehen durch Erhitzung oder gelangen über Verpackungen oder während der Verarbeitung in das Produkt. Viele dieser unerwünschten Stoffe können der Gesundheit schaden und sogar die Entstehung von Krebs begünstigen. Aber nur, weil man diese Stoffe nachweisen kann, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass auch ein gesundheitliches Risiko besteht. Wie groß das Risiko ist, hängt von Umweltbedingungen, Herstellungsprozessen und nicht zuletzt von den eigenen Essgewohnheiten und dem Umgang mit den Lebensmitteln ab.

Lebensmittel sind heute sicherer als sie je waren. Aber die Sorge um die Qualität und einer möglichen Belastung mit Schadstoffen nimmt zu. Was sind überhaupt Kontaminanten? Wie schätzt die Bevölkerung die Gefahr der unerwünschten Stoffe in Lebensmitteln ein? Wissen Verbraucher, was man selber tun kann, um eine gesundheitliche Gefährdung zu reduzieren? Diesen Fragen ging das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Befragung über die Risikowahrnehmung von Kontaminanten in Lebensmitteln nach.

Was sind unerwünschte Stoffe?

Kontaminanten sind unerwünschte Stoffe, die unbeabsichtigt in Lebens- oder Futtermittel gelangen. Das kann während der Herstellung, des Transports oder der Zubereitung passieren. Aber auch natürliche Stoffe, die in unsere Nahrung gelangen, können ein gesundheitliches Risiko mit sich bringen. Beispiele dafür sind Schimmelpilzgifte oder die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide, die über Wildkräuter in Tees oder Honig gelangen können. Was nur wenige wissen: Rückstände, beispielsweise von Pflanzenschutzmitteln, oder auch Zusatzstoffe in Lebensmitteln gehören nicht zu den Kontaminanten.

Lebensmittel sind heute sicherer als je zuvor

Schokolade © Huna - Fotolia.com
Bild: Huna - Fotolia.com

Die Bedenken über Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Das BfR stellte fest, dass zwei Drittel der Befragten in unerwünschten Stoffen ein hohes bis sehr hohes gesundheitliches Risiko sieht. Die Mehrheit ist der Meinung, dass die Belastungen zunehmen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Lebensmittel heute sicherer sind als je zuvor. Dass die Gefahr größer wahrgenommen wird, könnte einerseits daran liegen, dass Medien Sachverhalte einseitig darstellen. Andererseits scheinen Verbraucher heute wachsamer zu sein in Bezug auf mögliche Risiken. Außerdem neigt man dazu, Risiken, die man selber nicht beeinflussen kann, als schwerwiegender einzuschätzen.

Was kann man tun, um die Gesundheitsgefährdung zu reduzieren?

Um schädliche, unerwünschte Stoffe zu reduzieren, verzichten die meisten Verbraucher auf die betroffenen Lebensmittel oder schränken zumindest den Konsum ein. Eher wenige wissen, dass man mit der Art der Zubereitung, insbesondere beim Grillen und Braten, die Entstehung von schädlichen Stoffen beeinflussen kann. Man kann beispielsweise beim Grillen darauf achten, dass das Fett nicht in die Glut tropft. Toastbrot und Pommes sind weniger bedenklich, wenn man die Regel "vergolden statt verkohlen" beherzigt.
Welche möglichen Schadstoffe in der Nahrung vorkommen können und was man selbst tun kann, um sein Krebsrisiko zu senken, ist in unserem Text "Ernährung und Krebsvorbeugung" erklärt.

Zum Weiterlesen

Die Befragung zur Risikowahrnehmung von Kontaminanten in Lebensmitteln wurde im aktuellen Themenheft des Bundesgesundheitsblatts veröffentlicht. Das "Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz" ist eine Monatszeitschrift, die von Bundesinstituten des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) herausgegeben wird. Mehr zu den Inhalten des Themenhefts "Kontaminanten in Lebensmitteln" finden Sie in einer Pressemitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) unter www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2017/26/kontaminanten_in_lebensmitteln__risiken_fruehzeitig_erkennen_und_bewerten-201188.html.

Weitere Informationen zur Bewertung von unerwünschten Stoffen gibt das BfR auf seiner Internetseite in der Rubrik Lebensmittelsicherheit: www.bfr.bund.de/de/bewertung_von_kontaminanten_in_lebensmitteln-54447.html

Auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) informiert über Rückstände und Kontaminanten unter: www.bmel.de/DE/Ernaehrung/SichereLebensmittel/RueckstaendeKontaminanten/RueckstaendeKontaminanten_node.html

Mehr beim Krebsinformationsdienst
Sie interessieren sich dafür, welche Schadstoffe in Lebensmitteln enthalten sein können und wie man mit der Ernährung das Krebsrisiko beeinflussen kann? Unser Text "Ernährung und Krebsvorbeugung" gibt einen Überblick, welche Rolle unsere Lebensmittel in der Krebsprävention spielen.

Sie möchten mehr wissen zu Schadstoffen in Lebensmitteln, Haushalt und Umwelt? Der Text "Umweltgifte" erklärt die Bedeutung der verschiedenen Stoffe, mit denen wir täglich zu tun haben.

Sie haben weitere Fragen zu Krebsrisiken? Der Krebsinformationsdienst ist für Sie da: am Telefon täglich von 8 bis 20 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 - 420 30 40, oder per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de (beim Klick auf den Link öffnet sich ein datensicheres Kontaktformular).

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