Blasenkrebs: Damit sind Karzinome der Harnblase gemeint, bösartige Tumoren, die in der Schleimhaut der Blase entstehen.
In Deutschland erkrankten im Jahr 2013 etwa 22.300 Männer an einem Tumor der Blase. Bei Frauen ist die Erkrankung seltener: 2013 waren etwa 7.200 Patientinnen neu betroffen. Ein wichtiger Risikofaktor für das Auftreten von Harnblasenkrebs ist Rauchen.
Welche Beschwerden treten auf?

Patientinnen und Patienten mit Harnblasenkarzinom in einem frühen Stadium haben oft gar keine oder nur sehr allgemeine Beschwerden. Männer neigen dazu, Probleme zunächst für Prostatabeschwerden zu halten, viele Frauen denken zuerst an eine Blasenentzündung. Diese eher unspezifischen Symptome können auf einen Tumor der Blase hindeuten, sind aber kein klarer Beleg dafür. Die Beschwerden können auch andere Ursachen haben. Bei fortgeschrittener Erkrankung treten hingegen spezifische Symptome auf, die eine Tumorerkrankung vermuten lassen.
Erste Symptome bei Harnblasenkrebs können sein:
- Eine schmerzlose Blutung aus der Blase – Betroffene stellen beim Wasserlassen fest, dass ihr Urin rötlich oder auch braun verfärbt ist. Der Fachausdruck für Blut im Urin lautet "Hämaturie".
- Man hat häufiger als sonst das Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen. Trotz des Harndrangs "kommt nichts", man muss nur wenig Wasser lassen.
- Man hat das Gefühl einer Blasenentzündung.
Bei fortgeschrittenem Blasenkrebs könnnen deutlichere Symptome auftreten:
- Schmerzen im Unterleib und in der Nierengegend.
- Hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, können die Lymphknoten vergrößert sein. Verlegt der Tumor Lymphbahnen oder Venen, kommt es zu Schwellungen und Stauungen.
- Ein Anzeichen für eine fortgeschrittene Erkrankung können auch Knochenschmerzen sein.
Wer sich Sorgen macht: Die aufgeführten Symptome können zwar auf eine bösartige Erkrankung der Blase hindeuten, es sind aber auch andere Ursachen dafür denkbar. Auf die leichte Schulter sollte man längere Beschwerden trotzdem nicht nehmen.
Bessern sich ungewöhnliche Symptome nicht innerhalb weniger Tage, sollte man unbedingt zum Arzt gehen.
Wann muss die Harnblase entfernt werden?
Oberflächliche Tumoren der Harnblase lassen sich gut behandeln. Wird die Erkrankung nicht frühzeitig entdeckt, kann der Krebs jedoch in tiefere Schichten der Blase vordringen und sich auch über das Organ hinweg ausbreiten. Für viele Patientinnen und Patienten bedeutet dies: Die Entfernung der Harnblase ist unumgänglich.
Insgesamt hängt die Aussicht auf Heilung bei einem Harnblasenkarzinom stark davon ab, wie weit sich der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose schon ausgebreitet hat. An dieser Frage orientieren sich daher auch die nötigen Untersuchungen und die Möglichkeiten der Behandlung.
Patientinnen und Patienten, deren Blase nicht erhalten werden kann, müssen sich nach der Operation an die Gegebenheiten einer künstlichen Harnableitung gewöhnen. Dies ist nicht immer einfach und dauert seine Zeit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Art der Harnableitung. Sie kann über eine kleine Öffnung in der Bauchdecke erfolgen. Eine andere Möglichkeit: Der Urin kann nach einer Umleitung über den Darm oder auch die erhaltene Harnröhre abgegeben werden.
Zum Weiterlesen
- Häufigkeit, Risikofaktoren, Symptome – Wie entsteht Harnblasenkrebs?
- Diagnostik bei Verdacht auf einen Tumor der Blase
- Nicht muskelinvasive Harnblasenkarzinome: Behandlung und Nachsorge in frühen Stadien
- Muskelinvasive Harnblasenkarzinome: Behandlung und Nachsorge bei fortgeschrittener Erkrankung
- Leben mit Harnblasenkrebs: Zurück in den Alltag finden
- Adressen, Links, Broschüren, Fachinformationen: Mehr wissen über Blasenkrebs
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