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Linktipp: Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung auch auf Deutsch verfügbar

Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) veröffentlicht erweiterte Übersetzung

Wie schützt man sich vor Krebs? Was ist sinnvoll, was ist wissenschaftlich belegt? Fakten bietet der European Code Against Cancer, der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung. Die aktuell gültige Fassung wurde 2014 vorgelegt, zunächst in englischer Sprache. Nun sind nicht nur die Empfehlungen selbst, sondern auch ausführliche Hintergründe in deutscher Sprache im Internet abrufbar. Unter http://cancer-code-europe.iarc.fr/index.php/de/ kann man sich über die zwölf Möglichkeiten informieren, durch die sich das eigene Krebsrisiko senken lässt.

Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung ist eine Initiative der Europäischen Kommission. Herausgeber ist die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC), die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört. Bei der aktuellen Ausgabe handelt es sich bereits um die vierte Auflage.

So können Sie Ihr Krebsrisiko senken

Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung

Die zwölf Empfehlungen der IARC, um das eigene Krebsrisiko zu senken, basieren auf dem aktuellen Wissensstand zu Krebsrisikofaktoren. Was im Einzelnen zu der jeweiligen Empfehlung geführt hat, können Interessierte auf den Internetseiten des Kodex nachlesen.

Die zwölf Handlungsempfehlungen lauten:

  1. Rauchen Sie nicht. Verzichten Sie auf jeglichen Tabakkonsum.
  2. Sorgen Sie für ein rauchfreies Zuhause. Unterstützen Sie rauchfreie Arbeitsplätze.
  3. Legen Sie Wert auf ein gesundes Körpergewicht.
  4. Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung im Alltag. Verbringen Sie weniger Zeit im Sitzen.
  5. Ernähren Sie sich gesund:
    • Essen Sie häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse.
    • Schränken Sie Ihre Ernährung mit kalorienreichen Nahrungsmitteln ein (hoher Fett- oder Zuckergehalt) und vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke.
    • Vermeiden Sie industriell verarbeitetes Fleisch; essen Sie weniger rotes Fleisch und salzreiche Lebensmittel.
  6. Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Der völlige Verzicht auf Alkohol ist noch besser für die Verringerung Ihres Krebsrisikos.
  7. Vermeiden Sie zu viel Sonnenstrahlung, insbesondere bei Kindern. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz. Gehen Sie nicht ins Solarium.
  8. Schützen Sie sich am Arbeitsplatz vor krebserregenden Stoffen, indem Sie die Sicherheitsvorschriften befolgen.
  9. Finden Sie heraus, ob Sie in Ihrem Zuhause einer erhöhten Strahlenbelastung durch natürlich vorkommendes Radon ausgesetzt sind. Falls ja, ergreifen Sie Maßnahmen zur Senkung dieser hohen Radonwerte.
  10. Für Frauen:
    • Stillen senkt das Krebsrisiko bei Müttern. Falls möglich, stillen Sie Ihr Kind.
    • Hormonersatztherapien erhöhen das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Nehmen Sie Hormonersatztherapien möglichst wenig in Anspruch.
  11. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder an Impfprogrammen teilnehmen gegen:
    • Hepatitis B (Neugeborene)
    • Humanes Papillomavirus (HPV) (Mädchen).
  12. Nehmen Sie an bestehenden Krebsfrüherkennungs- und Screening Programmen teil:
    • Darmkrebs (Männer und Frauen)
    • Brustkrebs (Frauen)
    • Gebärmutterhalskrebs (Frauen).


Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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