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SAR-Wert: So stark strahlen Smartphone und Tablet

Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht Angaben zu über 2.500 Modellen

Wer bei den Weihnachtseinkäufen noch mit einem neuen Smartphone oder Tablet liebäugelt, sollte nicht nur die gewünschten Funktionen des Gerätes im Blick haben. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt Käufern, auf den SAR-Wert von Handys und Co. zu achten. Wer seine persönliche Strahlenbelastung reduzieren möchte, sollte sich für ein Gerät mit niedrigem SAR-Wert entscheiden.

Je niedriger der Wert ist, desto geringer ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass die Handystrahlung das Körpergewebe es Nutzers erwärmt. Andere gesundheitliche Auswirkungen der Handystrahlung sind bis heute nicht sicher belegt. Eine Steigerung des Krebsrisikos ist jedoch nicht zweifelsfrei ausgeschlossen.

Wie stark die unterschiedlichen Mobilgeräte strahlen, veröffentlicht das BfS auf seiner Internetseite. In der "SAR Suche" lassen sich die SAR-Werte von über 2.500 Modellen von mehr als 60 Herstellern abrufen. Die Liste wird seit 2002 regelmäßig aktualisiert und bietet verschiedene Filter für die Suche an. So lassen sich zum Beispiel die Geräte einzelner Hersteller suchen, oder man kann die Auswahl anhand des SAR-Wertes eingrenzen.

Was sagt der SAR-Wert aus?

SAR steht für die spezifische Absorptionsrate. Der SAR-Wert sagt etwas darüber aus, wie viel Energie das menschliche Gewebe aus dem hochfrequenten elektromagnetischen Feld beispielsweise eines Smartphones aufnimmt. Der Wert wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) angegeben. Das BfS weist darauf hin, dass ab einem SAR-Wert von über zwei Watt pro Kilogramm gesundheitliche Folgen für das betroffene Gewebe nicht auszuschließen sind. Als strahlungsarm gelten Mobilgeräte mit einem SAR-Wert bis maximal 0,6 W/kg.

Tipps des BfS zum Umgang mit Smartphones und Tablets

Smartphone © ra2 studio - Fotolia.com
Smartphone © ra2 studio - Fotolia.com

Um die Strahlenbelastung im Alltag weiter zu senken, rät das BfS folgende Tipps für den Umgang mit Tablets und Smartphones zu beachten:

  • Achten Sie beim Kauf auf einen möglichst niedrigen SAR-Wert.
  • Surfen im Internet und E-Mails abrufen sollten Sie möglichst nur bei gutem Empfang oder über WLAN. Bei WLAN ist die Sendeleistung in der Regel niedriger als bei den Mobilfunkstandards UMTS, GSM oder LTE.
  • Achten Sie beim Surfen im Internet mit Ihrem Tablet oder Smartphone auf einen ausreichenden Abstand zum Körper. Die Belastung mit hochfrequenten Feldern verringert sich deutlich je größer der Abstand ist.
  • Telefonieren Sie mit Headset. Das gilt für Smartphones genauso wie für klassische Mobiltelefone.
  • Vermeiden Sie den Abruf von E-Mails, während Sie telefonieren. Wenn Sie Ihre persönliche Strahlenbelastung besonders gering halten möchten, schalten Sie den Hintergrunddatenverkehr ab.
  • Rufen Sie E-Mails nur bei Bedarf manuell ab. Wenn Sie Ihr Smartphone am Körper tragen, achten Sie auf den vom Hersteller angegebenen Mindestabstand. Verwenden Sie das dazu mitgelieferte Tragezubehör.

Kann das Telefonieren mit Handys oder Smartphones Krebs auslösen?

Seit der Einführung des Mobilfunks untersuchen Wissenschaftler, ob diese Technologie schädlich für die Gesundheit ist. Ein wichtiger Teil dieser Forschung gilt dem Krebsrisiko. Im Frühjahr 2011 bewertete die Internationale Krebsforschungsagentur IARC, eine Behörde der Weltgesundheitsorganisation WHO, Mobiltelefone als "möglicherweise krebserregend". Grundlage für die Entscheidung waren Daten, die auffällige Häufungen von Hirntumoren bei Vieltelefonierern andeuteten, die kurz nach der Einführung des Mobilfunks bereits Handys genutzt hatten.

Wie die Strahlung von Handys oder Sendeanlagen Krebs auslösen könnten, ist allerdings nicht bekannt – bisher konnten keine entsprechenden biologischen Mechanismen gefunden werden: Laborversuche ergaben keine aussagekräftigen Hinweise auf eine Zellschädigung, die sich auf die Erbsubstanz auswirken oder auf andere Weise die Tumorentstehung fördern könnte.



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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