Gesetzliche Regelungen für besseren Schutz
Die Autoren der aktuellen Publikation fordern deutlich "radikalere" Schutzmaßnahmen, bis hin zum Verbot von Solarien, wie es zum Beispiel in Brasilien gilt.
In Deutschland gelten bereits einige gesetzliche Schutzbestimmungen. So dürfen Minderjährige seit 2009 gar nicht mehr ins Sonnenstudio. Nichts genützt hat dagegen ein Zertifizierungsverfahren, dem sich die Betreiber von Solarien freiwillig unterziehen konnten – alle entsprechenden Gütesiegel oder Bescheinigungen haben ihre Gültigkeit verloren. Nun greift die UV-Schutzverordnung, die stufenweise bis November 2012 in Kraft tritt. So müssen Solarienbetreiber vom 1. August an beispielsweise die Stärke der künstlichen Bestrahlung begrenzen. Bei Verstößen gegen die Verordnung drohen Bußgelder.
UV-Strahlung
Erst prüfen, dann bräunen
Wer trotz aller Risiken unbedingt ins Sonnenstudio will, sollte sich zumindest an einer Checkliste orientieren, die das Bundesinstitut für Strahlenschutz herausgegeben hat: Lässt ein Betreiber beispielsweise Minderjährige auf die Sonnenbank, oder versäumt er es, auf die Risiken der Solarien hinzuweisen, wird der Hauttyp nicht berücksichtigt oder keine Schutzbrille für die Augen ausgegeben, sollte man das Studio am besten gleich wieder verlassen.
Zum Weiterlesen
Das Bundesamt für Strahlenschutz informiert über die Risiken von UV-Strahlung und beantwortet viele Fragen auch zum Thema Solarien.
- Die Informationen finden sich unter www.bfs.de, Stichwort "Optische Strahlung".
- Mehr zur UV-Schutz-Verordnung unter https://www.bfs.de/DE/themen/opt/anwendung-medizin-wellness/solarien/recht/regelung.html.
Die aktuelle Meta-Analyse zum Melanomrisiko ist in einer wissenschaftlichen Zeitschrift in englischer Sprache erschienen, sie richtet sich vorwiegend an Fachleute:
Boniol M, Autier P, Boyle P, Gandini S (2012): Cutaneous melanoma attributable to sunbed use: systematic review and meta-analysis. BMJ 2012;345:e4757 doi: 10.1136/bmj.e4757 (frei zugänglich online unter www.bmj.com/content/345/bmj.e4757.pdf%2Bhtml seit 24.7.2012).
Zur Untermauerung ihrer Analyse haben die Forscher auf Daten aus "GLOBOCAN 2008" zurückgegriffen. Diese Datenbank wird bei der Internationalen Krebsforschungsagentur geführt und fasst Krebszahlen aus vielen Ländern zusammen, mehr in englischer Sprache unter http://globocan.iarc.fr/. Wie die Krebsregistrierung in Deutschland abläuft, hat der Krebsinformationsdienst hier näher erläutert.