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Molekularer „Schalter“ für Lymphdrüsenkrebs entdeckt

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben einen molekularen Schalter entdeckt, der an der Entstehung von Lymphdrüsenkrebs beteiligt ist: Fehlt das Protein „PP4R1“, können sich T-Zellen unkontrolliert teilen, im Körper umher wandern und schließlich Tumoren in der Haut bilden. Ihre Ergebnisse haben die Forscher in der Fachzeitschrift „Immunity“ veröffentlicht.

Die Immunzellen des Körpers bekämpfen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren und schützen so vor Krankheiten. In seltenen Fällen sind es jedoch die Immunzellen selbst, die den Körper schädigen – zum Beispiel, wenn sie sich unkontrolliert teilen und Tumoren bilden. Genau das passiert beim kutanen T-Zell-Lymphom, einer Form von Lymphdrüsenkrebs, bei dem vorwiegend die Haut betroffen ist. Hier geraten die sogenannten T-Lymphozyten, eine besondere Art von Immunzellen, außer Kontrolle.

Bisher noch Forschung: Fehlendes Protein sorgt für unkontrollierte Zellteilung

Ursache für das unkontrollierte Wachstum sind Störungen in einem wichtigen Signalweg, der die Aktivität dieser Immunzellen steuert.
Anhand von Patientenproben, die die Wissenschaftler von ihren klinischen Partnern in Köln und Mannheim erhielten, konnten die Wissenschaftler bestätigen, dass einige T-Zell-Lymphome der Haut tatsächlich auf eine verminderte Bildung des Signalproteins PP4R1 zurückgehen. Die Forscher fanden erste Hinweise darauf, dass diese Störung eventuell auch bei anderen Krebsarten vorkommen kann. Jetzt suchen sie nach der Ursache, und erhoffen sich so in Zukunft neue Möglichkeiten der Therapie.
Bis sich praktische Konsequenzen für Patienten aus diesen Erkenntnissen ergeben, wird es allerdings noch einige Zeit dauern.



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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