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Krebsvorsorge nach Gebärmutterentfernung?

Frage des Monats

Manchen Frauen wird wegen einer gutartigen Erkrankung die Gebärmutter entfernt, entweder teilweise oder ganz. Müssen Frauen nach einer solchen Hysterektomie dennoch weiter zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung gehen?

Frauenärztin untersucht Patientin auf dem gynäkologischen Stuhl.
Frauen ab 20 Jahren können jährlich an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs teilnehmen. © mariakray, Shutterstock.


Unsere Antwort

Ob bei Ihnen die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung auch weiterhin sinnvoll ist, hängt vor allem vom Umfang der Operation ab: Bei manchen Frauen, die wegen einer gutartigen Geschwulst operiert werden, entfernen die Ärztinnen und Ärzte nur den Gebärmutterkörper, nicht aber den Gebärmutterhals. Dann können Sie wie bisher die gynäkologische Untersuchung, den Pap-Test und/oder den Test auf Humane Papillomviren (HPV-Test) durchführen lassen.

Grafische Darstellung von Gebärmutterkörper, Gebärmutterhals und Scheide.
Der Gebärmutterhals ist der unterste Teil der Gebärmutter. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Anders sieht es aus, wenn der Gebärmutterhals mit entfernt wurde: Die Krankenkasse übernimmt dann die Kosten für den Pap-Test und den HPV-Test in der Regel nicht mehr.

Sie können aber mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt besprechen, ob ein Abstrich mit Pap/HPV-Test bei Ihnen trotzdem sinnvoll ist. Der Abstrich erfolgt dann am oberen Ende der Scheide. Falls es keinen medizinischen Grund dafür gibt, müssen Sie die Kosten allerdings selbst tragen.

Wichtig zu wissen: Die jährliche "Krebsvorsorge" beinhaltet mehr als den Abstrich: Die Frauenärztin oder der Frauenarzt schaut die inneren und äußeren Geschlechtsorgane an und tastet die Organe im Unterbauch ab. Diese gynäkologische Untersuchung und damit der jährliche Arztbesuch sind auch für Frauen nach einer kompletten Gebärmutterentfernung vorgesehen.

Fragen Sie Ihre Ärztinnen und Ärzte

Aus Ihrer Anfrage geht nicht hervor, ob die Ärztinnen und Ärzte bei Ihnen die komplette Gebärmutter oder nur einen Teil davon entfernt haben. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie genau operiert wurden, fragen Sie ruhig nochmals bei Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten nach. In diesem Gespräch lässt sich auch klären, welche Früherkennungsuntersuchungen bei Ihnen weiterhin sinnvoll sind.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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