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Elektromagnetische Wellen: Krebsrisiko durch Mobilfunk oder Stromleitungen?

Der Krebsinformationsdienst hat seine Informationen aktualisiert

Krebsrisiko durch "Elektrosmog" – ist das noch ein Thema? Im aktuellen Text "Handys, Mobilfunk, Elektrosmog – Diskussion um Krebsrisiko" bietet der Krebsinformationsdienst Hintergründe und nennt Linktipps zum Weiterlesen.

Noch vor wenigen Jahren diskutierten Wissenschaftler, Politiker und auch viele besorgte Bürger über Krebs durch Hochspannungsleitungen oder das Telefonieren mit dem Handy. Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC stufte elektromagnetische Felder bestimmter Frequenzbereiche als "vielleicht krebserregend" ein.

Eine Zeitlang schien diese Diskussion  weitgehend verstummt: Ein Handy hat heute praktisch jeder, und die Mehrzahl aller Deutschen geht über moderne, leistungsstarke Smartphones auch ins Internet. In vielen Haushalten gehört die Mikrowelle zum Standard, man fährt mit elektrischen Straßenbahnen oder nutzt Strom für alle möglichen anderen Anwendungen.

Ist das Krebsrisiko deshalb vom Tisch?

Noch sind Wissenschaftlicher nicht ganz fertig mit dem Thema: Immer wieder sorgen neue Studien für Beachtung, in denen es um den Mobilfunk oder die Risiken anderer Quellen für elektromagnetische Strahlung geht. Aktuell sorgt beispielswiese der geplante Ausbau des Mobilfunknetzes (Stichwort 5G) für erneute Aufmerksamkeit.

Biologische Wirkungen

Mobilfunkmasten auf Hausdach, im Vordergrund Stromleitungen © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
Mobilfunkmasten und Stromleitungen © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Klar ist: Elektromagnetische Strahlung ist nicht stark genug, um die Erbinformation in Zellen direkt zu schädigen und so Krebs auszulösen. Doch was ist mit indirekten Möglichkeiten, über die Gewebe geschädigt werden könnte?

Fachleute verweisen auf die Erwärmung durch hochfrequente Felder – etwa in der Mikrowelle. Sie legen aber auch dar, dass Abschirmungen und Abstand ausreichend Schutz bieten. Hinzu kommt: Bisher konnte auch kein indirekter Zusammenhang der Erwärmung mit Krebs gesichert werden.

Ähnliches gilt für den Einfluss magnetischer und elektrischer Felder: Selbst wo es nachweisbare Veränderungen im Körper gibt, so scheinen sie doch nicht dauerhaft zu sein – und vor allem nicht messbar zum Krebsrisiko beizutragen.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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