Der Grippe zuvorkommen: Die Saison für die jährliche Grippeschutzimpfung hat begonnen. Der beste Zeitraum für die Influenza-Impfung liegt im Oktober und November. Zur Verfügung stehen die Impfstoffe in der Regel aber bereits ab Ende September.
Zwar kann man die Impfung auch später im Jahr nachholen - auch dann noch, wenn eine Grippewelle begonnen hat. Bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist, dauert es allerdings 10 bis 14 Tage. Sind schon Influenzaviren unterwegs, besteht also das Risiko, sich trotzdem zu infizieren.
Influenza: Wer sollte sich impfen lassen?
Menschen mit chronischen und schweren Erkrankungen wie Krebs sollten sich nach Möglichkeit gegen Grippe impfen lassen.
Um Patienten nicht unnötig zu gefährden, sollten sich auch Angehörige und Freunde von Krebskranken impfen lassen.
Was gilt für Krebspatienten? Grundsätzlich ist eine Tumorerkrankung kein Hindernis, sich impfen zu lassen. Im Gegenteil: Selten spricht etwas gegen die Impfung, viel häufiger eine ganze Menge dafür. Eine echte Influenza wäre gerade für einen Menschen mit schwerer Erkrankung besonders gefährlich.
Trotzdem gibt es einige Situationen, in denen Krebspatienten die Impfung nicht vertragen würden. Daher gilt: Ob die Impfung infrage kommt, oder ob medizinische Gründe dagegen sprechen, klärt man am besten mit den behandelnden Ärzten.
Wichtig ist zudem, dass sich auch Familienangehörige, Freunde und Betreuer von Krebspatienten impfen lassen. Die Begründung: Auch wenn ein Risikopatient selbst geimpft wurde, ist eine Ansteckung nicht völlig ausgeschlossen. Die Impfung bietet nämlich zwar einen guten, aber keinen hundertprozentigen Schutz. Das liegt unter anderem an der großen Wandlungsfähigkeit und Vielfalt der Influenzaviren. Außerdem spricht bei älteren oder kranken Menschen das Immunsystem unter Umständen weniger gut auf Impfungen an. Sind aber möglichst viele Menschen im unmittelbaren Umfeld eines Krebspatienten geschützt, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Viren verbreiten.
Die Ständige Impfkommission, kurz STIKO, empfiehlt die Grippeimpfung von vornherein allen Menschen, die bei einer Infektion ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Dazu zählen alle Menschen ab 60 Jahren und Schwangere. Und nicht nur Krebspatienten, sondern auch Patienten mit anderen chronischen oder schweren Erkrankungen wie etwa Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Asthma gehören zu dieser Risikogruppe.
Grundsätzlich sollten sich auch Angehörige von Gesundheitsberufen und Berufstätige in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr impfen lassen.
Ansteckung vermeiden: Was kann man noch tun?
Hände waschen,
Kontakt mit erkrankten Menschen meiden,
weitere Informationen unter www.infektionsschutz.de oder unter www.wir-gegen-viren.de
Neben der Impfung kann jeder weitere Maßnahmen ergreifen, um sich nicht mit Grippeviren zu infizieren. Zu Menschen mit Symptomen wie Husten oder Schnupfen sollte man Abstand halten. Regelmäßiges gründliches Händewaschen hilft ebenfalls, die Virenverbreitung einzugrenzen.
Warum soll man seinen Impfschutz jedes Jahr erneuern? Die Wirkung lässt mit der Zeit nach. Hinzu kommt: Jedes Jahr zirkulieren andere Influenza-Stämme um den Globus. Die Impfstoffe werden daher in jeder Saison an die jeweils häufigsten Viren angepasst.
Die Grippeschutzimpfung ist für alle Menschen, die in der STIKO-Empfehlung aufgeführt sind, eine Kassenleistung: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Impfung. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten auch für Versicherte, die nicht zu den Risikogruppen gehören.
Zum Weiterlesen
Haben Sie weitere Fragen zum Thema? Der Krebsinformationsdienst ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 – 420 30 40 zu erreichen, oder per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de. Eine gesicherte Verbindung bietet ein Kontaktformular.
Weitere Informationen zur Frage "Kann ich mich während meiner Krebserkrankung impfen lassen?" hat der Krebsinformationsdienst in seinem Text "Vorbeugung, Behandlung, Nachsorge: Häufig gestellte Fragen zu Krebs und Immunsystem" zusammengestellt.
Eine gemeinsame Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI), des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Grippeschutzimpfung vom 23.09.2014 ist abrufbar unter www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2014/09_2014.html.
Ausführliche Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Grippeschutzimpfung finden Interessierte sowie Patienten und ihre Ärzte unter www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/Influenza/Influenza.html.
- Wie wichtig die Influenzaimpfung bei bestehenden Erkrankungen ist, hat das RKI unter folgendem Link zusammengestellt: www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Kontraindi/FAQ04.html.
- Was bei einer Impfung während einer Chemotherapie zu beachten ist, fasst das RKI zusammen unter www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ20.html.
Die "Arbeitsgemeinschaft Influenza" des RKI informiert unter www.influenza.rki.de/. Sie verfolgt kontinuierlich, wie verbreitet akute Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung sind. Unter akuten Atemwegerkrankungen versteht man Schnupfen, Halsschmerzen, Husten, aber auch eine echte Grippe. Die Arbeitsgemeinschaft erhält dazu beispielsweise Angaben von Ärzten. So lassen sich jedoch nur diejenigen erfassen, die eine Arztpraxis aufgesucht haben.
Um diese Daten zu ergänzen, hat das Robert Koch-Institut das Online-Portal GrippeWeb (https://grippeweb.rki.de) aufgesetzt. Jeder, der möchte, kann sich dort registrieren. Die Teilnehmer können anonym jede Woche angeben, ob sie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Fieber oder keine Beschwerden hatten.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert auf www.impfen-info.de unter anderem über die saisonale Grippe und gibt Tipps, wie man sich vor einer Ansteckung schützen kann.
Der direkte Link zu Fragen und Antworten zur Grippeimpfung lautet www.impfen-info.de/hintergrundwissen-impfen/grippeimpfung/. Dort kann auch das Factsheet "Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeimpfung" als PDF heruntergeladen werden. Es wird gemeinsam von BZgA und RKI herausgegeben.
Unter www.bzga.de/infomaterialien/impfungen-und-persoenlicher-infektionsschutz/grippeimpfung finden sich Informationen zur Grippeimpfung als PDF-Datei zum Herunterladen, auch in Türkisch und Russisch. Das Informationsangebot umfasst unter anderem aktuelle Materialien für Menschen mit Vorerkrankungen und für medizinisches Personal.
Die Influenzaimpfstoffe für die aktuelle Saison 2014/2015 weichen nicht von denen der Vorsaison ab.
- Bei älteren Menschen kann etwa ein sogenannter Wirkverstärker im Impfstoff die Immunantwort unterstützen.
- Für Menschen mit Hühnereiweißallergie gibt es einen Impfstoff, der in Zellkulturen und nicht in Bruteiern hergestellt wird.
- Für Kinder ab zwei Jahren und Jugendliche bis 18 Jahre existiert ein Grippeimpfstoff in Form eines Nasensprays. Bei einigen medizinischen Behandlungen oder bestimmten Grunderkrankungen sollte das Spray jedoch nicht eingesetzt werden, etwa wenn das Immunsystem infolge einer Krebserkrankung geschwächt ist.
Ansprechpartner für die Frage, welcher Impfstoff für wen infrage kommt, ist der behandelnde Arzt.
Für Interessierte und Fachkreise
Informationen zu den in Deutschland zugelassenen Impfstoffen, den freigegebenen Impfstoffdosen und der Impfstoff-Stammzusammensetzung für die Saison 2014/2015 finden Ärzte und weitere Fachleute sowie Interessierte auf den Seiten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) unter www.pei.de/influenza-impfstoffe.
Die aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission STIKO sind nachzulesen im Epidemiologischen Bulletin 34/2014, abrufbar als PDF unter www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2014/Ausgaben/34_14.pdf.
Die regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen informieren über die rabattierten Impfstoffe, Details rund um die Impfstoffbestellung und die Impfung selbst. Eine Linkliste zu den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen bietet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV, www.kbv.de) unter www.kbv.de/html/432.php.