Eine aktuelle US-amerikanische Studie zeigt: Selbst bei einer Tumorerkrankung fällt es vielen Menschen schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Knapp zehn Prozent der Studienteilnehmer rauchten lange Zeit nach ihrer Krebsdiagnose weiter. Besonders hoch war der Anteil an Rauchern bei Patienten mit Blasenkrebs: Etwa 17 von 100 rauchten neun Jahre nach ihrer Diagnose noch. Von den Lungenkrebspatienten waren 15 von 100 nach dieser Zeit noch Raucher.
Ist es nicht egal, ob man weiterraucht, wenn man sowieso schon Krebs hat? Keineswegs: Krebspatienten profitieren vom Rauchstopp. Schon recht kurze Zeit nach der letzten Zigarette verbessert sich die Sauerstoffaufnahme in der Lunge. Langfristig vertragen Krebspatienten, die nicht mehr rauchen, zudem ihre Behandlung besser: Wunden heilen schneller, Medikamente belasten den Stoffwechsel weniger, und bei Schmerzen helfen häufig geringere Mengen an Schmerzmitteln.
Wo findet man in Deutschland Unterstützung oder weiterführende Informationen, wenn man als Krebspatient mit dem Rauchen aufhören möchte? Der Krebsinformationsdienst hat im Folgenden Beratungsangebote, Linktipps und Quellen für Betroffene und Interessierte zusammengestellt.
Beratungsangebote und Linktipps
Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums
Wer von Zigaretten, Zigarren oder der Pfeife loskommen möchte, kann sich an das Rauchertelefon wenden. Es steht von Montag bis Freitag zwischen 14.00 bis 17.00 Uhr unter der Nummer 06221 – 42 42 00 zur Verfügung. Weitere Informationen finden sich unter www.dkfz.de/de/rauchertelefon/index.html.
Das WHO-Zentrum für Tabakkontrolle im Deutschen Krebsforschungszentrum bietet darüber hinaus umfassende Informationen zum Thema Rauchen unter www.dkfz.de/de/tabakkontrolle.
Der Text des Krebsinformationsdienstes "Rauchen und Passivrauchen: Risiko durch blauen Dunst" gibt Antworten auf Fragen wie: Was bringt es, wenn man aufhört? Lohnt sich der Verzicht auf Zigarette, Zigarre, Pfeife auch noch, wenn man lange nikotinabhängig war oder gar bereits an Krebs erkrankt ist? Sind E-Zigaretten gesünder, oder Wasserpfeifen, sogenannte Shishas?
Warum sich ein Rauchverzicht nach einer Lungenkrebserkrankung oder einer Blasenkrebserkrankung lohnt, erläutern auch folgende Texte des Krebsinformationsdienstes: "Nachsorge und Rehabilitation bei Lungenkrebspatienten" und "Harnblasenkrebs: Leben mit der Erkrankung".
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hält auf www.bzga.de unter der Rubrik "Infomaterialien" vielfältige Informationen zum Thema "Förderung des Nichtrauchens" bereit unter www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens. Auf der Internetseite "rauchfrei" unter www.rauchfrei-info.de finden Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, zahlreiche Tipps und Unterstützungsmöglichkeiten.
Der Lungeninformationsdienst am Helmholtz Zentrum München bietet unter www.lungeninformationsdienst.de Hinweise zu Diagnostik, Therapie und Prävention von Lungenerkrankungen. Dazu zählen zum Beispiel Asthma, chronisch obstruktive Bronchitis, Lungenfibrose, Lungenhochdruck und Lungeninfektionen.
Für Interessierte und Fachkreise
krebsinformationsdienst.med
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20.00 Uhr am Telefon unter der kostenfreien Nummer 0800 – 430 40 50 zur
Verfügung. Per E-Mail erreichen Sie uns über kid.med@dkfz.de, alternativ über ein gesichertes Kontaktformular.
Quellen (Auswahl)
Westmaas J.L, Kassandra I. Alcaraz K.I, Berg C.J, Stein K.D. Prevalence
and Correlates of Smoking and Cessation-Related Behavior among
Survivors of Ten Cancers: Findings from a Nationwide Survey Nine Years
after Diagnosis. Cancer, Epidemiology, Biomarkers & Prevention,
Published Online First August 6, 2014, DOI:
10.1158/1055-9965.EPI-14-0046. http://cebp.aacrjournals.org/content/early/2014/07/28/1055-9965.EPI-14-0046.abstract?sid=be40e482-be4b-4c95-9d79-70a22458418c
In der S3-Leitlinie "Lungenkarzinom: Prävention, Diagnostik, Therapie
und Nachsorge" von 2010 empfehlen Fachleute Patienten mit Lungenkrebs,
mit dem Rauchen aufzuhören. Sie wird herausgegeben von der Deutschen
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sowie der Deutschen
Krebsgesellschaft. Die Leitlinie ist abrufbar unter
www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-007.html. Sie ist gültig bis zum 28.02.2015.