Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt vor der Anwendung von Natriumchlorit als Arzneimittel. Unter dem Namen "Miracle Mineral Supplement" oder "MMS" wird Natriumchlorit zurzeit verstärkt über Spam-E-Mails und unsichere Internet-Quellen beworben. Gemeinsam mit einer verdünnten Säure soll es angeblich gegen Krebs, Malaria, chronische Infektionen und weitere Krankheiten helfen.
Bei Natriumchlorit handelt sich um das Natriumsalz der Chlorigen Säure. Eine gesundheitsfördernde Wirkung ist nicht belegt. Stattdessen kann die Anwendung zu erheblichen Gesundheitsgefahren führen: Aus Natriumchlorit und der gemeinsam beworbenen verdünnten Säure entsteht Chlordioxid, das auf Haut und Schleimhaut je nach Konzentration reizend bis ätzend wirkt. 2012 warnte schon das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor der Anwendung des Produkts: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall seien möglich, als Folge auch Austrocknung und Blutdruckprobleme.
Wer die Lösung unverdünnt schluckt oder versehentlich auf die Haut bekommt, muss mit Reizungen und Verätzungen rechnen.
Zum Weiterlesen
Die vollständige Pressemitteilung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vom 30. Mai 2014 ist abrufbar unter www.bfarm.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/mitteil2014/pm08-2014.html.
Eine Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom 2. Juli 2012 ist im Internet als PDF-Datei zugänglich unter www.bfr.bund.de/cm/343/bfr-raet-von-der-einnahme-des-produkts-miracle-mineral-supplement-mms-ab.pdf.
Weitere Informationen zu MMS finden Interessierte in einer Nachricht des Krebsinformationsdienstes vom 10. Juli 2012.
Worauf sollten Krebspatienten bei der Suche nach unkonventionellen Therapien achten? Hintergründe bietet der Text "Alternative Methoden in der Krebstherapie: Ein Überblick".
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