Bei einer Darmspiegelung können Darmkrebsvorstufen sicher erkannt und entfernt werden. Sie stellt damit eine sehr wirksame Maßnahme zur Krebsverhütung dar. Wie viele Erkrankungs- und Todesfälle sich durch eine Darmspiegelung tatsächlich verhindern lassen, wird derzeit intensiv erforscht. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums haben errechnet, dass der Schutzeffekt dabei deutlich größer ist als Studienergebnisse bisher vermuten ließen.
Um die Wirksamkeit von Früherkennungsuntersuchungen zu belegen, gelten – ähnlich wie bei der Beurteilung neuer Therapien – randomisierte kontrollierte Studien als Goldstandard. Bei diesem Studiendesign werden die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip der Untersuchungs- oder der Kontrollgruppe zugeteilt. Die Auswertung der Studien schließt alle Teilnehmer ein. Bei Studien zu Früherkennungsuntersuchungen, wie z.B. der Darmspiegelung, nehmen Probanden aus der Untersuchungsgruppe die Untersuchung aber häufig gar nicht wahr. Umgekehrt lassen zahlreiche Teilnehmer aus der Kontrollgruppe außerhalb des Studienprotokolls eine Darmspiegelung durchführen, beispielsweise um einen medizinischen Verdacht abzuklären.
Dadurch wird der Unterschied zwischen Studien- und Kontrollgruppe verwässert und der Schutzeffekt der Darmspiegelung erscheint geringer, als er tatsächlich ist.
Zum Weiterlesen
Die vollständige Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums ist abrufbar unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2013/dkfz-pm-13-44-Studien-unterschaetzen-Schutzeffekt-von-Darmspiegelungen.php.
Informationen zur Darmspiegelung und zu weiteren Möglichkeiten der Darmkrebs-Früherkennung hat der Krebsinformationsdienst im Text "Darmkrebs: Früherkennung mit Stuhltest und Koloskopie" zusammengestellt.
Über das gesetzliche Früherkennungsprogramm in Deutschland informiert der Text "Früherkennungsuntersuchungen – Krebsvorsorge".
Patienten mit Darmkrebs und Interessierte finden weitere Informationen in den Texten "Dickdarmkrebs: Diagnose, Therapie, Nachsorge".