Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gibt den "Startschuss" für die bisher größte medizinische Gesundheitsstudie in Deutschland: Ab Anfang 2014 werden 200.000 per Zufallsprinzip ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren einen Brief erhalten. Sie können sich an der Studie beteiligen und so bei der Erforschung von Volkskrankheiten aktiv unterstützen und zu einem gesünderen Leben in Deutschland beitragen. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren sollen durch die sogenannte "Nationale Kohorte" neue Erkenntnisse über den Einfluss von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, sozialem Umfeld und Lebensstil auf die Entstehung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs gewonnen werden.
Teilnahme an der Studie und Finanzierung
Eine aktive Bewerbung um eine Teilnahme an der Studie ist jedoch nicht möglich, da sonst keine statistisch belastbaren Informationen nach dem mathematischen Zufallsprinzip gewonnen werden können.
Finanziert wird die Studie durch das BMBF, die 14 beteiligten Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit insgesamt 210 Millionen Euro. Die Förderer haben sich hierzu eng abgestimmt und koordiniert. 13 Universitäten, vier Helmholtz-Zentren, darunter auch das Deutsche Krebsforschungszentrum, vier Leibnitz-Institute und zwei Ressortforschungseinrichtungen sind beteiligt. Mit dieser Forschungsinitiative erhält die Epidemiologie in Deutschland den Anschluss an die internationale Spitzenforschung.
Zum Weiterlesen
Die vollständige Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist abrufbar unter www.bmbf.de/press/3480.php.
Hintergründe zur "Nationale Kohorte" bietet die gleichnamige Internetseite: www.nationale-kohorte.de. Wer sich für das Thema interessiert, sollte jedoch wissen: Eine aktive Bewerbung um eine Teilnahme an der Studie ist nicht möglich: Sonst können keine statistisch belastbaren Informationen nach dem mathematischen Zufallsprinzip gewonnen werden. Studien dieser Art müssen den Bevölkerungsdurchschnitt "abbilden" um verlässliche Ergebnisse zu liefern.
Wie "funktionieren" solche großen Studien unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten? Einen Überblick bietet der Krebsinformationsdienst in seinen Texten zur "Krebsforschung: Ursachen aufklären, Diagnose und Behandlung weiterentwickeln" im Abschnitt "Auf der Suche nach Zusammenhängen: Epidemiologische Studien".
Was weiß man aus früheren Studien zu den Auswirkungen von Leben, Umwelt und Genetik auf das Krebsrisiko? Einen Überblick bietet der Text "Lebensstil und Krebsrisiko". Von dort führen Links zu weiteren, vertiefenden Informationen.