Die in Deutschland angebotenen Disease-Management-Programme (DMP) zur
strukturierten Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs sollen
aktualisiert werden. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit
einem Beschluss vom 17. März 2011 empfohlen.
Die empfohlenen Aktualisierungen betreffen zum Beispiel die Möglichkeit
einer Chemotherapie vor der Operation, die Antikörpertherapie sowie die
Strahlentherapie der Lymphabflusswege. Die Ergänzungen spiegeln den
aktuellen Stand medizinischen Fachwissens wider. Ziel der
Aktualisierungen ist es unter anderem, Teilnehmerinnen von
strukturierten Behandlungsprogrammen Therapieentscheidungen und die
Abwägung von Nutzen und Risiken einer Behandlung zu erleichtern. Auch
aktuelle Erkenntnisse zur Rolle körperlicher Aktivität sowie einer
gesunden, ausgewogenen Ernährung hat der G-BA in den Empfehlungen
berücksichtigt. Aus Studien ist schon seit einiger Zeit bekannt, dass
sich diese Faktoren günstig auf die Lebensqualität von Patientinnen
auswirken können.
DMP - was ist das?
Strukturierte Behandlungsprogramme, auf Englisch Disease Management Programme oder DMP, sehen standardisierte und aufeinander abgestimmte Behandlungs- und Betreuungsabläufe vor. So soll sichergestellt werden, dass Patienten nach gesicherten medizinischen Erkenntnissen therapiert werden - auch, wenn verschiedene Ärzte und andere Fachleute beteiligt sind. Geboten werden außerdem Schulungen, um die Kompetenz von Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung zu steigern. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Inhalte solcher Behandlungsprogramme sind gesetzlich festgelegt.
Zum Weiterlesen
Der "Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über Empfehlungen zur Aktualisierung der Anforderungen an strukturierte Behandlungsprogramme für Patientinnen mit Brustkrebs und zur Aktualisierung der Anforderungen an die Dokumentation an strukturierte Behandlungsprogramme für Patientinnen mit Brustkrebs" vom 17. März 2011 steht unter folgendem Link als PDF zum Laden bereit: www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1309/.
Zum Thema Brustkrebs informiert der Krebsinformationsdienst in seinem Kapitel "Brustkrebs: Informationen für Patientinnen und Angehörige".
Gesetzlich versicherte Brustkrebspatientinnen, die sich für die Teilnahme an einem DMP-Programm interessieren, können sich bei ihrer Krankenkasse nach den Rahmenbedingungen und den Vorteilen bei einer Teilnahme erkundigen. Weitere Informationen bietet auch der Text "Behandlungsmöglichkeiten bei Brustkrebs - eine Übersicht".