Im "Darmkrebsmonat März 2011" fordern bundesweit viele Organisationen zur Darmkrebsfrüherkennung auf. Noch bis zum Ende des Monats finden in vielen Städten und Gemeinden Informationsveranstaltungen und Vorträge statt. Viele Unternehmen bieten ihren Beschäftigten Aktionen zur betrieblichen Darmkrebsvorsorge, und Prominente rufen zur Früherkennung auf.
Gestartet wurde der "Darmkrebsmonat" 2002 von der Felix-Burda-Stiftung (www.felix-burda-stiftung.de). Einen bundesweiten Veranstaltungskalender bietet die Stiftung Lebensblicke unter www.lebensblicke.de/maerz/2011/index.shtml.
Risiken meiden: Gesund leben kann schützen
Darmkrebs: kolorektale Karzinome,
bösartige Tumoren des Dickdarms (Kolon)
und des Enddarms (Rektum)
Früherkennung ist wichtig. Doch kann man der Entstehung von Tumoren im Darm auch vorbeugen?
Was die Forschung bisher ergeben hat: Durch eine gesunde Lebensweise und das Meiden bekannter Risikofaktoren lässt sich zwar nicht jeder Erkrankung vorbeugen. Das persönliche Risiko kann man aber beeinflussen.
Hier die wichtigsten Tipps:
Weitere Möglichkeiten
Wie sieht es mit dem Einfluss weiterer Faktoren aus - soll man etwa jeden Tag Brokkoli essen oder grünen Tee trinken? "Aspirin" oder ASS - was nutzen sogenannte nichtsteroidale Entzündungshemmer? Ist Verstopfung ein Risikofaktor? Und wenn ja, schaden Abführmittel mehr als sie nutzen?
Bisher gibt es keine "Tablette gegen Darmkrebs". Aus Studien weiß man zwar, dass die Wirkstoffe in vielen handelsüblichen Schmerzmitteln einen schützenden Effekt haben können. Bislang warnen Experten jedoch vor der Einnahme zur Prävention kolorektaler Tumoren:
Noch ist nicht klar, ob diese Stoffe nicht mehr schaden als nutzen. Insbesondere das Risiko für Blutungen steigt, wenn man Acetylsalicylsäure und verwandte Substanzen über längere Zeit einnimmt.
Für viele andere Wirkstoffe, von Vitaminen und Mineralstoffen über pflanzliche Extrakte bis hin zu Hormonen, liegen noch nicht genügend Daten vor, um positive und negative Effekte überschauen zu können. Noch ist weitere Forschung notwendig. Daher sind Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente zur Darmkrebsvorbeugung derzeit für den Alltag kein Thema.
Wer chronische Verdauungsprobleme hat, sollte sich vom Arzt untersuchen und über Möglichkeiten der Abhilfe beraten lassen. Nach derzeitigem Wissensstand geht man zwar davon aus, dass Abführmittel das Darmkrebsrisiko nicht steigern. Sie bieten auf Dauer jedoch keine Lösung: Liegen den Verdauungsproblemen keine schweren Erkrankungen zugrunde, sind Verstopfung, Blähungen oder andere Beschwerden oft ein Hinweis darauf, dass man an den Lebensgewohnheiten etwas ändern sollte.
Mehr wissen: Hintergründe, Fachquellen und Links
Eine ausführlichere Zusammenstellung von Empfehlungen deutscher und internationaler Fachgremien bietet der Krebsinformationsdienst im Text "Dickdarmkrebs: Ursachen, Risikofaktoren, Vorbeugung". Dieser Text enthält zudem Links zu verwandten Themen und weiteren Informationsquellen.
Welche Rolle Ernährungs- und Lebensgewohnheiten in der Krebsvorbeugung allgemein spielen, ist im Text "Lebensstil und Krebsrisiko" zusammengefasst.
Am Telefon steht der Krebsinformationsdienst unter 0800 - 420 30 40 für Fragen zur Verfügung, oder per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de.
Informationen für Interessierte und Fachkreise
Die S3-Leitlinie "Kolorektales Karzinom" wurde von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen und der Deutschen Krebsgesellschaft herausgegeben, unter Mitwirkung weiterer Organisationen. Sie ist im Internet unter www.awmf.org/leitlinien/ abrufbar.
International gilt die Diskussion um den Zusammenhang zwischen ballaststoffarmer Ernährung und anderen ernährungsbedingten Risikofaktoren und Darmkrebs noch nicht als abgeschlossen. Beispiele für in Details leicht unterschiedliche Empfehlungen bieten in englischer Sprache
das Nationale Krebsforschungsinstitut (National Cancer Institute) der USA, für Fachleute unter www.cancer.gov", und
die Amerikanische Krebsgesellschaft (American Cancer Society) unter www.cancer.org.