Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt dringend vor der Anwendung von "Ukrain": Dieses Mittel gelange zurzeit innerhalb der EU in großen Mengen ungesetzlich auf den Markt. Auch im Internet wird das vermeintliche Krebsmedikament vollmundig beworben, etwa mit der Aussage, es könne eine Chemotherapie ersetzen und wirke gegen fast alle Krebsarten.
Ukrain wird ungesetzlich in Verkehr gebracht
In Wirklichkeit fehlt für Ukrain der Nachweis, dass es gegen Krebs überhaupt etwas ausrichten kann. Das Mittel ist weder in Deutschland noch in anderen Staaten der Europäischen Union als Arzneimittel zugelassen. Auch in der Ukraine, wo das Mittel angeblich produziert wird, ist die Zulassung seit dem 14. November 2011 widerrufen. Obwohl das Mischpräparat aus dem Zytostatikum Thiotepa und Extrakten aus giftigem Schöllkraut schon lange beworben wird, liegen keine größeren Studien zu seinem Wirkmechanismus und zu seinen Auswirkungen auf Krebspatienten vor. Die vorliegenden Untersuchungen weisen zudem erhebliche Mängel auf, so das BfArM. Daher seien bisher alle Zulassungsanträge in der EU gescheitert.
Zum Weiterlesen
Die ausführlichen Warnhinweise des deutschen Arzneimittelinstituts BfArM sind unter www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RI/2011/RI-ukrain.html abrufbar.
Warum die Prüfung auf Wirkungen, Nebenwirkungen oder sonstige Risiken bei Krebsmedikamenten so wichtig ist, erläutert der Krebsinformationsdienst in seinen Texten zu "Krebsforschung: Neue Verfahren, neue Medikamente, klinische Studien".
Ukrain wird auch in vielen Foren oder Chats beworben, die sich mit alternativer und komplementärer Medizin befassen. Welchen Stellenwert "die andere Medizin" in der Krebstherapie hat und wie Patienten mehr Informationen als Grundlage einer Entscheidung finden können, bieten Texte unter "Alternative Methoden: Ein Überblick".