Vitamin D bildet der menschliche Körper selbst: Das auch Calciferol
genannte Vitamin entsteht unter Einwirkung von UV-Licht in der Haut. Nur
ein Fünftel des für die Knochengesundheit wichtigen Stoffs muss über
die Nahrung aufgenommen werden, etwa über Milch, Eier, Fisch und andere
Lebensmittel. Ein Vitamin-D-Mangel ist in Deutschland deshalb heute sehr
selten.
Trotzdem verwenden viele Menschen entsprechende Vitaminpräparate, vor
allem in den Wintermonaten. Sie hoffen darauf, nicht nur ihren Knochen
etwas Gutes zu tun: Zunehmend wird Vitamin D auch zum Schutz vor Krebs,
Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden beworben.
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie rät zum Aufenthalt im Freien und nicht zu Vitaminpräparaten
Nun warnt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie vor zu viel Vitamin D. Sie rät von der Verwendung von Vitamin-D-Präparaten auf eigene Faust und ohne Empfehlung durch den Arzt ab: Die Einnahme sei nur in ärztlich begründeten Fällen notwendig. Die Krebsvorbeugung zählt mangels ausreichender Belege nicht dazu, so die Aussage der Fachgesellschaft. Eine Überversorgung mit Vitamin D birgt dagegen Gesundheitsrisiken. Vor allem der Blutkalziumspiegel kann entgleisen.
Sonne statt Solarium
Die Experten empfehlen, sich auch im Winter täglich eine halbe Stunde im Freien aufzuhalten. Der Gang ins Solarium stelle dafür keinen Ersatz dar. Überdies reichten die Sommermonate aus, um die Vitamin D-Speicher zu füllen.
Wichtig ist zusätzliches Vitamin D im Allgemeinen nur für Menschen, die eine Verminderung der Knochendichte aufweisen oder ein hohes Risiko tragen, eine solche Osteoporose zu entwickeln.
Zum Weiterlesen
Die vollständige Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie vom 8.2.2011 ist im Internet unter www.endokrinologie.net abrufbar.
Warum Vitaminpräparate weder zur Krebsvorbeugung noch zur Krebsbehandlung empfohlen werden, erläutert der Krebsinformationsdienst im Text "Vitamine und Spurenelemente: Kein Plus für die Gesundheit?".