Ob das Telefonieren mit dem Handy Krebs auslöst, wird seit einigen Jahren intensiv untersucht. Die bisherigen Ergebnisse deuten auf eine Entwarnung hin: Ein Tumorrisiko durch die Nutzung mobiler oder schnurlose Telefone oder durch Sendeanlagen des Mobilfunks konnte bisher nicht belegt werden.
Einen weiteren Mosaikstein haben nun Wissenschaftler aus mehreren deutschen Universitäten zu diesen Erkenntnissen hinzu gefügt: Sie fanden keinen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Aderhautmelanomen.
Die Forscher hatten 459 Patienten mit dieser Tumorerkrankung des Auges nach ihrem Umgang mit dem Handy befragt. Deren Angaben verglichen sie mit Aussagen von über 800 zufällig ausgewählten, vom Alter usw. vergleichbaren Kontrollpersonen, weiter mit denen von 180 Geschwistern Krebskranker und außerdem mit den Telefoniergewohnheiten von 130 Patienten, die an anderen Augenerkrankungen litten. Ein Zusammenhang zwischen Aderhautmelanom und Handynutzung ließ sich nicht aufzeigen.
Damit haben die beteiligten Forscher auch ihre eigenen Befürchtungen über ein gesteigertes Augenkrebsrisiko widerlegt, die sie aufgrund früherer, weniger umfangreicher Datensammlungen geäußert hatten.
Quellen und Links
Auf die aktuelle Studie macht die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit einer Pressemitteilung aufmerksam, im Internet unter www.medizin.uni-halle.de/index.php?cid=11042. Die wissenschaftliche Veröffentlichung dazu ist für Fachleute in englischer Sprache im Journal des U.S.-amerikanischen Krebsforschungsinstituts erschienen, Stang A et al. (2009): Mobile Phone Use and Risk of Uveal Melanoma: Results of the Risk Factors for Uveal Melanoma Case-Control Study. Journal of the National Cancer Institute, Internet-Vorabveröffentlichung, 13.1.2009, doi:10.1093/jnci/djn441. Eine englischsprachige Pressemitteilung dazu ist im Internet frei zugänglich unter http://jnci.oxfordjournals.org/cgi/content/full/djp004.
In Deutschland informiert das Bundesamt für Strahlenschutz über weitere aktuelle Forschungsergebnisse, unter www.bfs.de, Stichwort "Mobilfunk" in der Rubrik "Elektromagnetische Felder" und in der Rubrik "Presse".
Weitere Informationen
Einen allgemeinen Überblick über den bisherigen Kenntnisstand bietet der Krebsinformationsdienst im Text "Mobilfunk und Handys: Risiko am Telefon?".
Fragen zum Aderhautmelanom beantwortet der Krebsinformationsdienst am Telefon unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 - 420 30 40, täglich von 8 bis 20 Uhr, oder per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de.