Vitamine und Spurenelemente

Vitamine und Spurenelemente: (K)ein Plus für die Gesundheit?

Warum man zur Krebsvorbeugung nicht auf Tabletten setzen sollte

Letzte Aktualisierung: 26.03.2018

Viele Menschen befürchten, ohne zusätzliche Vitamine oder Spurenelemente nicht auszukommen – selbst dann, wenn sie sich eigentlich ausgewogen ernähren. Vitamine sollen vor vielen Krankheiten schützen, auch vor Krebs, das behaupten manche Anpreisungen im Internet. Krebspatienten fragen sich: Lässt sich die Krankheit durch die Einnahme von Vitamin- oder Mineralstoffpräparaten aufhalten? Können Tabletten zur Nahrungsergänzung Nebenwirkungen der Behandlung lindern?

Immer mehr Experten sehen Antioxidantien oder "Radikalfänger" wie die ACE-Vitamine, Multivitamine, Selen oder andere Supplemente dagegen sehr kritisch: Die meisten warnen vor Vitamintabletten oder zusätzlichen Mineralstoffen. In Studien zeigte sich, dass Vitamin- und Mineralstoffpräparate oft gar nichts bewirken und manchmal sogar mehr schaden als nützen.

Welche Empfehlungen heute für Gesunde gelten, welche für Krebspatienten, hat der Krebsinformationsdienst anhand aktueller Forschungsdaten und internationaler Stellungnahmen zusammengefasst.

Schützen Vitamine oder Spurenelemente vor Krebs?

Wer sich ausgewogen ernährt, benötigt keine zusätzlichen Vitamine, Spurenelemente oder andere Nahrungsergänzungsmittel - so lautet heute die Einschätzung der meisten Experten.
Die Begründung: Vor Krebs schützen, das können solche isolierten Stoffe anscheinend nicht. Im Gegenteil: Große Studien haben gezeigt, dass einige Vitamine und Spurenelemente in isolierter Form das Krebsrisiko sogar noch steigern könnten.

Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung hingegen senkt das Krebsrisiko nachweislich, das gilt zumindest für einige der häufigeren Tumorarten.

Es gibt aber auch Krebsformen, die durch gesunde Ernährung, zusätzliche Vitamine oder den allgemeinen Lebensstil überhaupt nicht beeinflussbar sind.

Können Tabletten oder angereicherte Lebensmittel eine einseitige Ernährung ausgleichen?

Was lässt sich erreichen, was nicht?

Ein gesunder Lebensstil schützt – zumindest vor einigen häufigeren Krebsarten. Deutsche und internationale Experten raten zu viel Obst und Gemüse, dafür wenig Fett, außerdem zu viel Bewegung, möglichst wenig Alkohol und dem Verzicht auf Tabak: mehr dazu unter Lebensstil und Krebsrisiko.

Nein – unausgewogene Mahlzeiten macht man mit Vitamintabletten auf Dauer nicht wett. Wer es irgendwie schafft, sollte auf eine gesunde Ernährung statt auf Vitamin- und Mineralstoffpräparate setzen.

Dahinter steht die Erkenntnis: Vitamine und Mineralstoffe sind nicht die einzigen wichtigen Inhaltsstoffe natürlicher Lebensmittel. Es gibt Hunderte, wenn nicht sogar Tausende weiterer Stoffe, die vor Krebs schützen können. Wichtig scheint auch das Zusammenspiel all dieser Substanzen zu sein, nicht ihre Wirkung als isolierte Tablette oder als Zusatz zu einem ansonsten wenig gesunden Lebensmittel.

Die bisherigen Studien zeigen: Wer sich abwechslungsreich und ausgewogen ernährt, versorgt sich am besten mit allem, was der Körper braucht. So vermeidet man außerdem, zu viel oder zu wenig von einer Substanz zu sich zu nehmen. Davon gibt es in Deutschland nur wenige Ausnahmen: die Spurenelemente Jod und Fluor und das Vitamin Folsäure.

Ist eine ausgewogene Ernährung wirklich nicht möglich?
Dann sollte man dies mit dem Haus- oder Facharzt besprechen, anstatt selbst mit Tabletten oder Kapseln nachzuhelfen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man zu Produkten aus dem Drogeriemarkt-Regal greift, zu frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln aus der Apotheke oder zu Multivitaminsäften und anderen mit Vitaminen angereicherten Lebensmitteln.

  • Besondere Vorsicht ist bei Produkten notwendig, die man über das Internet aus dem Ausland bestellen kann: Viele dieser Präparate sind zu hoch dosiert.

Auch die Anreicherung von normalen Lebensmitteln mit Vitaminen oder Spurenelementen betrachten die Behörden mit Sorge: Zuckerhaltige Süßigkeiten oder Limonaden werden auch dann nicht zu gesunden Lebensmitteln, wenn Hersteller ihnen Vitamine beimischen.

Seit einigen Jahren dürfen Lebensmittel daher nicht mehr mit dem Gehalt an zugesetzten Vitaminen und Aussagen zu angeblich gesundheitsförderlichen Effekten beworben werden. Für die Beimischung gelten außerdem Höchstgrenzen, die nicht überschritten werden dürfen.

Enthalten moderne Lebensmittel noch genug Vitamine?

Ernährung © Yantra - Fotolia.com
Eine gesunde Ernährung deckt den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. © Yantra – Fotolia.com

Sind Obst und Gemüse in Industrieländern heute noch so gesund wie früher? Hat die Massenproduktion von Lebensmitteln Einfluss auf den Vitamingehalt?

Die Antwort der Experten lautet: Deutschland ist kein Vitaminmangelland, auch wenn die Werbung dies immer wieder anders darstellt. Es stimmt nicht, dass Lebensmittel pauschal heute nicht mehr so viele wertvolle Inhaltsstoffe wie früher enthalten, das stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung klar.

Es gilt die Regel: Menschen, die keiner besonderen Risikogruppe angehören, sind nicht auf zusätzliche Vitamine oder Mineralstoffe angewiesen.
Ausnahmen von dieser Regel betreffen in Deutschland die Spurenelemente Jod und Fluor und das Vitamin Folsäure. Um einer Unterversorgung breit vorzubeugen, steht angereichertes Speisesalz mit diesen Stoffen zur Verfügung.
Aber auch solche Empfehlungen gelten nicht absolut: Wer etwa sehr viel Seefisch verzehrt, braucht in der Regel kein zusätzliches Jod und kann Salz ohne diesen Zusatz verwenden.

Ein echter Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen ist in Deutschland selten: Ausnahmen können beispielsweise alte Menschen sein, die Probleme mit der eigenständigen Versorgung haben, und zum Beispiel zu wenig nach draußen kommen. Auch Menschen, die über längere Zeit eine strenge oder einseitige Diät ohne ausreichende Vorbereitung oder ärztliche Überwachung einhalten, können dazu gehören.

Wie sieht es aus, wenn man bereits an Krebs erkrankt ist?

Rücksprache mit den Ärzten

Als Krebspatient oder Krebspatientin muss man unbedingt mit den Ärzten besprechen, bevor man auf eigene Faust Vitamine oder Mineralstoffe einnimmt. Warum? Manche Vitamine stören die Krebstherapie, oder sie sind an sich nicht gesund - auch wenn die Werbung anderes verspricht.

Krebspatienten sollten ebenfalls nicht auf eigene Faust zu Vitaminpräparaten oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Berücksichtigt man die aktuelle Studienlage, so steht der Nutzen keineswegs fest:

  • Weder ist gesichert, dass isolierte Vitamine oder Mineralstoffe den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.
  • Noch ist belegt, dass solche Präparate vor einem Rückfall schützen.
  • Sogar bei Gesunden konnte inzwischen gezeigt werden: Manche isolierten Vitamine steigern das Krebsrisiko, statt es zu senken.

Auch wer Nebenwirkungen der Krebstherapie lindern möchte, sollte vorsichtig sein – unerwünschte Wechselwirkungen der Behandlung mit Vitaminen oder Mineralstoffen kann man nie ganz ausschließen.

Eine ausgewogene Ernährung ist, wenn irgend möglich, auch für Menschen mit Krebs das Wichtigste. Patienten, die nicht wie gewohnt essen können oder durch die Tumorerkrankung Vitaminmangel befürchten, sollten die zusätzliche Versorgung auf jeden Fall mit ihren Ärzten besprechen, mehr dazu in den Texten zu "Ernährung bei Krebs".

Rechtliches: Macht es einen Unterschied, ob man Vitaminpräparate im Supermarkt oder in der Apotheke kauft?

Die meisten Vitaminpräparate – auch viele, die man ohne Rezept in der Apotheke kaufen kann – sind rein rechtlich keine Arzneimittel, sondern Nahrungsergänzungsmittel. Diese unterliegen in Deutschland nicht dem Arzneimittelgesetz. Vom Gesetz her werden sie wie Lebensmittel bewertet und nicht wie Medikamente.

  • Daher dürfen sie nicht zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten beworben werden – auch wenn sich die Anbieter vor allem im Internet daran oft nicht halten.

Vitamine und Mineralstoffe, die sich tatsächlich zur Behandlung von Mangelzuständen einsetzen lassen, müssen dagegen als Arzneimittel zugelassen sein und die entsprechenden Prüfungen durchlaufen haben. Oder sie sind zum Beispiel in Infusionslösungen oder Trinknahrungsprodukten enthalten, die zur Ernährungstherapie von Kranken zugelassen sind.

Solche Präparate sind apothekenpflichtig. Höher dosierte Vitamine und Spurenelemente, oder solche, die bei unsachgemäßer Anwendung schaden könnten, sind unter Umständen sogar rezeptpflichtig.

Vitamine sind lebenswichtig, aber...

Echte Mangelerkrankungen gibt es heute in den Industrieländern nur noch selten. Die meisten Menschen sind sehr gut mit Vitaminen versorgt.

13 Vitamine und einige Spurenelemente sind für den Menschen lebenswichtig. Fehlen sie, kommt es zu typischen Mangelerkrankungen. Diese kommen in den Industrieländern aber schon seit langem kaum mehr vor. Der Mensch nimmt die meisten Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge über die Nahrung auf.

Kann sich der Körper nicht aus sich heraus versorgen?

Als Vitamine bezeichnet man einige Stoffe, die wichtige Aufgaben im Stoffwechsel erfüllen. Der Großteil der Vitamine kann aber vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden, anders, als bei vielen Tieren. Die Vitamine A, B, C, E und K müssen Menschen direkt über die Nahrung aufnehmen.

Als Vitamin A-Quelle reicht dem Menschen aber Carotin (auch Karotin), das ebenfalls in vielen Lebensmitteln vorkommt. Am bekanntesten ist ß-Carotin. Es wird im Körper in Vitamin A umgewandelt

Vitamin D und Niacin kann der Körper zwar selbst produzieren, benötigt dazu aber besondere Bedingungen: Für die Vitamin-D-Produktion ist Sonne wichtig, für Niacin eine eiweißreiche Ernährung.

Welche "Chemie" steht hinter der Bezeichnung Vitamin?

Chemisch betrachtet gehören die verschiedenen Vitamine ganz verschiedenen Stoffklassen an. Ganz unterschiedlich sind auch die Fachbezeichnungen. So ist beispielsweise der Fachbegriff für Vitamin A Retinol, Vitamin C heißt Ascorbinsäure, Vitamin B9 ist Folsäure, während Vitamin B12 als Cobalamin bezeichnet wird.

Einige Stoffe, die umgangssprachlich oft als Vitamine bezeichnet werden, sind gar keine, weil der menschliche Stoffwechsel sie problemlos in ausreichender Menge selbst produzieren kann.

Dabei muss man unterscheiden: Die Bezeichnung als "Vitamin" ist für viele Stoffe heute wissenschaftlich überholt, hat sich für einige aber im allgemeinen Sprachgebrauch noch erhalten. Es kommt jedoch vor, dass der Begriff "Vitamin" im Zusammenhang mit Produkten von Anbietern gezielt eingesetzt wird: Verbraucher sollen dadurch den Eindruck gewinnen, dass ein Produkt besonders gesund oder der Gesundheit zuträglich ist.
Innerhalb der Europäischen Union ist diese irreführende Werbung jedoch verboten.

Mineralstoffe: Mengen- und Spurenelemente

Viele Mineralstoffe sind ebenfalls unverzichtbar für den Menschen. Dabei gibt es jedoch Unterschiede:

  • Die sogenannten Mengenelemente kommen in hoher Konzentration im Körper vor.

Hierzu gehören beispielsweise Natrium, Calcium und Magnesium die man mit praktisch jedem Lebensmittel, über Speisesalz oder mit dem Trinkwasser zu sich nimmt. Auch Kalium gehört in diese Reihe, ist aber vergleichsweise niedrig konzentriert.

  • Die Spurenelemente werden dagegen nur in vergleichsweise geringen Mengen benötigt.

Die Zufuhr hängt davon ab, was man isst, und zum Teil auch davon, in welcher Gegend vor allem die pflanzlichen Grundstoffe der Lebensmittel produziert wurden. Eisen, Fluor, Jod, Selen oder Zink sind Beispiele aus dieser Stoffgruppe. 

Bei einigen anderen Stoffen ist unklar, ob sie schaden oder ob sie der Mensch nicht doch eher sogar in winzigsten Mengen benötigt. Sie können zwar im Körper nachgewiesen werden, spielen aber möglichweise keine Rolle oder keine gesundheitlich förderliche Rolle im Stoffwechsel. Beispiele dafür sind Arsen, Bor oder Zinn.

 Vitamintabletten © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
Vitamintabletten - die meisten Menschen brauchen sie nicht © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Bei der Suche nach den Ursachen von Krebs konzentrierten sich vor einigen Jahrzehnten viele Forscher auf die Vitamine. Sie hatten beobachtet, dass nicht wenige Krebspatienten unter Vitaminmangel litten.
Doch war dies der Auslöser der Erkrankung? Oder war der Vitaminmangel nur eine Folge des Tumorwachstums, das den Stoffwechsel der Patienten durcheinander brachte? Hingen die veränderten Werte womöglich nur damit zusammen, dass Patienten unter anstrengender Therapie und bei fortschreitender Erkrankung nicht mehr ausreichend essen konnten? Und wie sah es mit den Spurenelementen aus?

Antioxidantien: Die "Radikalfänger"

Besonderes Interesse galt den Vitaminen und Mineralstoffen, die zu den "Antioxidatien" gezählt werden.

Als Produkt normaler Stoffwechselvorgänge entstehen im Körper freie Sauerstoffmoleküle, die chemisch aggressiv sind. Das heißt, sie können andere Strukturen, wie Proteine oder Erbinformation angreifen und zerstören. Man nennt sie auch "freie Radikale". Meist können die Schäden, die durch solche freien Radikale verursacht wurden, wieder repariert werden. Nimmt dieser "oxidative Stress" aber überhand, kann eine Zelle auch dauerhaft geschädigt werden und Krebs entsteht. Das passiert vermehrt unter der Einwirkung von schädigenden Einflüssen, etwa beim Rauchen oder durch UV-Strahlung.

In Tablettenform gegebene Antioxidatien wie Carotine, Vitamin C oder E sowie Selen sollten also Zellen und Gewebe vor freien Radikalen schützen. Um diese Vermutung zu klären, wurden sehr viele Studien durchgeführt. Ein häufiger Ansatz: Wissenschaftler untersuchten, ob gesunde Menschen, die Vitamin- oder Mineralstoffpräparate einnahmen, auf lange Sicht seltener an Krebs erkrankten als Menschen, die das nicht taten.

Enttäuschte Hoffnung

Diese Hoffnungen wurden enttäuscht. Zur Überraschung vieler Experten lieferten die Studien schon sehr bald ganz andere und zum Teil auch widersprüchliche Ergebnisse. Einige Untersucher sahen große Erfolge, andere fanden gar keinen Effekt. Die heutige Bewertung aus Expertensicht: Isolierte Vitamine und Spurenelemente, aber auch Cocktails verschiedener Substanzen können das Krebsrisiko nicht senken. Schlimmer noch - sie steigern es manchmal sogar.

Beispiel: Lungenkrebs und Vitamin A, B6 und B12

Was schützt vor Lungenkrebs?

Mehr über die Vorbeugung unter Risikofaktoren: Wie entsteht Lungenkrebs?

Ein Beispiel sind Studien zum Lungenkrebsrisiko bei Rauchern. Forscher hatten gehofft, ihnen mit der Vorstufe von Vitamin A helfen zu können, dem Carotin. Doch in der CARET-Studie stieg die Lungenkrebsrate bei Rauchern, die Beta-Carotin in Tablettenform eingenommen hatten, statt wie vermutet zu sinken.
Um die Teilnehmer nicht zu gefährden, musste die Studie abgebrochen werden.

Die Vermarktung von Vitamin A und seiner Vorstufen, dem Carotin sowie seiner chemischen Verwandten ist seitdem in vielen Ländern streng reglementiert. In Deutschland dürfen frei verkäufliche Vitaminprodukte, aber auch rezeptfreie "echte" Arzneimittel nur noch einen sehr geringen Gehalt an zusätzlichen Karotinen aufweisen. Ähnlich sieht es bei Lebensmitteln aus, die Vitamin A-Vorstufen oft als gelben Farbstoff enthalten, deklariert auch als Lebensmittelzusatzstoff E 160a: Hier gibt es zum Schutz der Verbraucher ebenfalls Höchstgrenzen.

Ein ganz aktuelles Beispiel bietet eine Studie, in der Forscher den Auswirkungen der Vitamine B6 und B12 auf das Lungenkrebsrisiko nachgingen. Auch hier zeigte sich: statt wie erhofft das Krebsrisiko zu senken, erkrankten zumindest die männlichen Studienteilnehmer sogar häufiger an Lungenkrebs.

Beispiel: Prostatakrebs, Vitamin E und Selen

Was schützt vor Prostatakrebs?

Mehr über Risiken und Auslöser im Text "Prostatakrebs: Risikofaktoren und Vorbeugung".

Vor wenigen Jahren nahm eine andere, viel beachtete Studie einen ähnlichen Verlauf: Es handelt sich dabei um die in den USA durchgeführte SELECT-Untersuchung.

An dieser "Selen und Vitamin E Krebspräventionsstudie" hatten seit 2001 insgesamt mehr als 35.000 Männer im Alter über 50 teilgenommen. Sie nahmen entweder Selen oder Vitamin E ein, eine Kombination aus beiden Stoffen, oder eine gleich aussehende Tablette, die gar keine Wirkstoffe enthielt, ein sogenanntes Placebo.
Aufgrund früherer Studien waren die verantwortlichen Forscher davon ausgegangen, dass beide Substanzen das Risiko für ein Prostatakarzinom senken konnten und eventuell sogar bei bereits Erkrankten den Krankheitsverlauf günstig beeinflussten.

Im Oktober 2008 wurde die Studie jedoch abgebrochen, die Teilnehmer sollten die Substanzen absetzen. Weder Vitamin E oder Selen allein noch die Kombination beider Stoffe senkte das Risiko für Prostatakrebs.

Eine Auswertung von 2011 belegte sogar einen nachteiligen Effekt: Von den Männern, die Vitamin E eingenommen hatten, erkrankten mehr an einem Prostatakarzinom als in der Kontrollgruppe. 2014 wurden die Daten der Teilnehmer erneut ausgewertet, um zu sehen, wie es ihnen inzwischen ergangen war.
Es zeigte sich: Auch Selen hatte in der SELECT-Studie das Risiko für Prostatakrebs gesteigert.

Wenn Selen nicht gegen Prostatakrebs schützt, hilft es dann wenigstens bei der Vorbeugung anderer Tumoren? Anfang 2018 kamen die Autoren einer großen Analyse mit Daten aus vielen Studien zu dem Schluss: Selen nützt insgesamt nichts zur Krebsvorbeugung.

Aktueller Forschungsstand: Vitamintabletten können die Lebenserwartung verringern

Um die Wirkung von Vitaminen und Spurenelementen als Nahrungsergänzung beurteilen zu können, ziehen Wissenschaftler heute nicht nur einzelne große Studien heran. Sie führen zum Beispiel zusätzlich noch "Meta-Analysen" durch: Daten mehrerer Studien werden zusammengefasst und noch einmal erneut ausgewertet. So können Aussagen mit größerer statistischer Zuverlässigkeit getroffen werden.

2007 erschien eine solche Analyse von insgesamt 68 Studien. Sie konzentrierte sich auf die Wirkung sogenannter Antioxidantien, vor allem der Vitamine A, C, E und Selen. Insgesamt konnten die Daten von mehr als 232.000 Studienteilnehmern ausgewertet werden.

Das Fazit:
In der Gesamtsicht ließ sich keine der in den Einzelstudien erhofften günstigen Effekte bestätigen. Im Gegenteil: In der Gruppe der Studienteilnehmer, die Vitamin A beziehungsweise Beta-Carotin und/oder Vitamin E einnahmen, war eine höhere allgemeine Sterblichkeitsrate zu finden, als in der Gruppe, die keine solchen Zusatzstoffe verwendete.
Kritiker bemängelten damals, dass in dieser Analyse zu viele verschiedene Studien "gemischt" worden seien, sowohl mit Gesunden wie auch mit Krebspatienten, und mit Vitamingaben über ganz unterschiedliche Zeiträume.

Doch auch neuere Auswertungen kamen wieder zu ähnlichen Ergebnissen wie die Analyse von 2007.

Auf Grundlage dieser vielen Daten gilt heute:

  • Die Einnahme von Vitamin A oder Beta-Carotin sowie Vitamin E kann zur Vorbeugung von Krankheiten nicht empfohlen werden: Diese Stoffe können, isoliert verwendet, der Gesundheit schaden.

Experten, die am internationalen Report "Lebensmittel, Ernährung, Bewegung und Krebsvorbeugung" mitarbeiten, gehen sogar noch einen Schritt weiter:

  • Sie raten pauschal von Nahrungsergänzungsmitteln zur Krebsprävention ab.

Einer Meta-Analyse aus dem Jahr 2013 zufolge könnten Multivitaminpräparate einen leicht positiven Effekt zur Krebsvorbeugung haben. Dies galt jedoch nur für die männlichen Teilnehmer zweier Studien. Eine Empfehlung lässt sich aufgrund der schlechten Datenlage und des eher grenzwertig positiven Effektes daraus aber nicht ableiten. Neuere Studien finden gar keinen Effekt für Multivitaminpräparate.

Fragen zum Risiko durch weitere Vitamine noch offen

Ob auch Vitamin C, als Tablette eingenommen, schaden kann, ist derzeit noch nicht ausreichend geklärt. In den Studien hatten die wenigsten Menschen ausschließlich Vitamin C eingenommen. Daher ließ sich der alleinige Effekt dieses Vitamins nicht sicher beurteilen.

Gegenstand der Forschung ist auch die Frage, ob sich die Einnahme von Vitamin D günstig auf das Krebsrisiko auswirkt. Nach bisherigen Studien zum Thema gibt es bislang aber keine eindeutigen Ergebnisse.

Deutsche Experten raten auch hier den meisten Menschen davon ab, Präparate einzunehmen: Um einen gesunden Vitamin D-Spiegel zu erzielen, reicht es aus, zwei- bis dreimal pro Woche ins Freie zu gehen und dabei Gesicht, Hände und Arme unbedeckt zu lassen. Je nach Hauttyp und Intensität der Sonnenstrahlung reicht dem Körper eine Zeit von etwa 12 Minuten, um ausreichend Vitamin D selbst zu produzieren und auch zu speichern.

Trotzdem ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen: Zukünftig müssen neue Studien klären, ob es für manche Menschen doch vorteilhaft sein könnte, zur Krebsvorbeugung Vitamine oder Spurenelemente einzusetzen.

Keine Empfehlungen für alle Patienten möglich

Wechselwirkungen möglich

Manche Vitamine und Mineralstoffe vertragen sich nicht mit bestimmten Krebsmedikamenten.

Viele Krebspatienten überstehen die Zeit der akuten Erkrankung und der Therapie, ohne größere oder lang anhaltende Probleme mit Ernährung und Gewicht zu haben. Wer sich nach Abschluss der Behandlung wieder normal ernähren kann, benötigt keine zusätzlichen Produkte:

Es ist nicht gesichert, dass Vitamine und Spurenelemente in Tablettenform vor Rückfällen schützen. Es ist außerdem unklar, ob Tabletten, Kapseln oder Vitamindrinks Nebenwirkungen lindern, ohne gleichzeitig die Wirksamkeit der Krebsbehandlung zu stören. Von einigen Vitaminen weiß man sogar ganz konkret, dass sie sich mit manchen Krebsmedikamenten nicht vertragen und zu unerwünschten Wechselwirkungen führen können. Bei anderen weiß man noch nichts über mögliche Risiken, weil sie als Nahrungsergänzungsmittel – anders als Arzneimittel – nicht entsprechend geprüft werden. Ob oder wie sich die Einnahme von Vitamin auf die Entstehung von Metastasen auswirkt, dazu ist weitere Forschung notwendig. Erste Hinweise aus der Grundlagenforschung zeigen aber, dass Antioxidantien wie N-Acetylcystein oder Vitamin E die Bildung von Metastasen begünstigen können.

Je nach Situation kann die Ernährungslage jedoch auch anders aussehen, etwa wenn die Therapie sehr belastend ist, wenn die Erkrankung fortschreitet oder weitere Erkrankungen vorhanden sind. Bei betroffenen Patienten kann es tatsächlich zu einer Mangelversorgung an Vitaminen und Mineralstoffen kommen.

  • Ohne Rücksprache mit den Ärzten sollte man jedoch auch in dieser Situation nicht zu Vitamintabletten oder Mineralstoffen greifen.

Wichtig ist eine individuelle Beratung

Hier geht es nicht darum, nur einzelne Mangelzustände auszugleichen. Geklärt wird vielmehr, wie die Ernährungssituation insgesamt verbessert werden kann. In den deutschen und europäischen Leitlinien zur Behandlung bei Krebs gehen die Fachleute davon aus, dass auch Krebspatienten immer zuerst versuchen sollten, Mangelzustände über ganz normale Lebensmittel statt über Vitamin- und Mineralstoffpräparate auszugleichen.

Kann ein Patient nicht ausreichend essen, gibt es eigens hierfür zusammengestellte Trinknahrungsprodukte oder "Astronautenkost". Oder der Mangel wird durch besondere Vitamine ausgeglichen, die der Arzt als Arzneimittel verordnet.
Ein Beispiel sind Betroffene, denen der Magen entfernt werden musste: Ihr Körper kann Vitamin B12 nicht mehr in den Stoffwechsel einschleusen, egal, ob das Vitamin aus Nahrungsmitteln oder aus Tabletten stammt - sie benötigen das Vitamin in Form von Spritzen.

Wo kann man sich informieren?

Eine qualifizierte Ernährungsberatung gibt es heute in den meisten großen Kliniken und Reha-Einrichtungen. Wer ambulant behandelt wird, kann die betreuenden Ärzte ansprechen, und auch die Krankenkassen können Angebote vermitteln.



Quellen und weiterführende Informationen (Auswahl)

Empfehlungen deutscher und europäischer Behörden

Bundesinstitut für Risikobewertung und Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Beide Bundesinstitute befassen sich mit den Themen Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzung. Die Eingabe entsprechender Begriffe in die Suchmaschine der beiden Internetangebote führt zu vielen Informationen und auch Stellungnahmen zu Vitaminpräparaten.

Fachorganisationen aus den Bereichen Strahlenschutz, Gesundheit, Risikobewertung, Medizin und Ernährung haben eine konsentierte Empfehlung zu UV-Strahlung und Vitamin-D vorgelegt.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist für Vitamine und Mineralstoffe zuständig, die tatsächlich zur Therapie oder zur Verhütung von Mangelzuständen eingesetzt werden sollen.

Auf EU-Ebene befasst sich die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA mit dem Thema. Sie hält sowohl für Verbraucher wie für Fachkreise viele Informationen in deutscher Sprache vor, die Mehrzahl der Fachveröffentlichungen gibt es jedoch nur auf Englisch, mehr unter www.efsa.europa.eu.

Fachgesellschaften und Informationsdienste

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): Unter dem Stichwort "Wissenschaft" finden sich beispielsweise Referenzwerte für die empfohlene Zufuhr von Nährstoffen und auch Vitaminen und Mineralstoffen. Die DGE gibt zudem Stellungnahmen ab und bewertet Produkte wie etwa Nahrungsergänzungsmittel aus Gemüsen.

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) informiert neutral, wissenschaftlich fundiert und alltagsnah über Essen und Trinken. Auch das Portal www.waswiressen.de bietet allgemeine Tipps zum Thema Ernährung und Lebensmittel.

Deutsche und internationale Empfehlungen zur Krebsvorbeugung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat im März 2018 seine Höchstmengenempfehlungen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln aktualisiert:
Weißenborn, A., Bakhiya, N., Demuth, I. et al. Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln. J Consum Prot Food Saf (2018) 13: 25. https://doi.org/10.1007/s00003-017-1140-y

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hält unter www.dge.de auch für Fachleute viele Informationen zum Stellenwert von Vitaminen und Mineralstoffen bereit: Unter der Rubrik Wissenschaft finden sich Leitlinien, Referenzwerte und Stellungnahmen wie beispielsweise zur Vitaminversorgung in Deutschland.

Der international Fachreport "Food, Nutrition, Physical Actitvity and the Prevention of Cancer: a Global Perspective" des World Cancer Research Fund und des American Institute for Cancer Research enthält Empfehlungen zur Krebsprävention. Eine kontinuierlich überarbeitete Fassung kann im Internet auf http://wcrf.org/int/research-we-fund/continuous-update-project-cup eingesehen werden, in englischer Sprache.

Ein allgemeiner Überblick der wichtigsten Empfehlungen enthält auch eine Stellungnahme zu Nahrungsergänzungsmitteln wie etwa Vitaminen und Mineralstoffen, unter http://wcrf.org/int/research-we-fund/cancer-prevention-recommendations/dietary-supplements.

Die"U.S. Preventive Services Task Force" der Vereinigten Staaten von Amerika bietet ebenfalls eine Stellungnahme zu Supplementen: Moyer VA (2014): Vitamin, Mineral, and Multivitamin Supplements for the Primary Prevention of Cardiovascular Disease and Cancer: U.S. Preventive Services Task Force Recommendation Statement. Ann Intern Med. 2014;160(8):558-564. DOI:10.7326/M14-0198. http://annals.org/article.aspx?articleid=1832969. Eine Patienteninformation findet sich hier: http://annals.org/article.aspx?articleID=1832965.

Leitlinien zur Krebstherapie und zur Ernährungstherapie bei Krebspatienten

Die aktuellen Leitlinien zu einzelnen Tumorlokalisationen enthalten in der Regel sowohl Abschnitte zu bekannten Risikofaktoren und zur Prävention wie auch zur Rolle der Ernährung bei der jeweiligen Krebserkrankung.  Zugänglich sind evidenzbasierte deutschsprachige Leitlinien über die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) unter www.awmf.org/leitlinien.
Insbesondere onkologische Leitlinien können auch unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de abgerufen werden, dem gemeinsamen Portal der AWMF, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) informiert in ihren Leitlinien und Fachinformationen, wie es mit der Vitaminversorgung Kranker aussehen sollte und wie sich Mangelzustände ausgleichen lassen. Die Leitlinie "Klinische Ernährung in der Onkologie" ist abrufbar bei der AWMF.

Cochrane-Reviews zu Effekten von Vitaminen und Mineralstoffen (Auswahl)

Bjelakovic G et al. (2014): Vitamin D supplementation for prevention of cancer in adults. Cochrane Database SystRev. ;6:CD007469. DOI: 10.1002/14651858.CD007469.pub2.

Bjelakovic G et al. (2012): Antioxidant supplements for prevention of mortality in healthy participants and patients with various diseases. Cochrane Database of Systematic Reviews 2012, Issue 3. Art. No.: CD007176. DOI: 10.1002/14651858.CD007176.pub2.

Bjelakovic G et al. (2008): Antioxidant supplements for preventing gastrointestinal cancers. Cochrane Database of Systematic Reviews, Issue 3. Art. No.: CD004183. DOI: 10.1002/14651858.CD004183.pub3.

Caraballoso M et al. (2003): Drugs for preventing lung cancer in healthy people. Cochrane Database of Systematic Reviews, Issue 2. Art. No.: CD002141. DOI: 10.1002/14651858.CD002141.

Cohen JE, Wakefield CE, Cohn RJ. Nutritional interventions for survivors of childhood cancer. Cochrane Database of Systematic Reviews 2016, Issue 8. Art. No.: CD009678. DOI: 10.1002/14651858.CD009678.pub2.

Dimitrakopoulou VI, Tsilidis KK, Haycock PC, Dimou NL, Al-Dabhani K, Martin RM, Lewis SJ, Gunter MJ, Mondul A, Shui IM, Theodoratou E, Nimptsch K, Lindström S, Albanes D, Kühn T, Key TJ, Travis RC, Vimaleswaran KS; GECCO Consortium; PRACTICAL Consortium; GAME-ON Network (CORECT, DRIVE, ELLIPSE, FOCI-OCAC, TRICL-ILCCO), Kraft P, Pierce BL, Schildkraut JM. Circulating vitamin D concentration and risk of seven cancers: Mendelian randomisation study. BMJ. 2017 Oct 31;359:j4761. doi: 10.1136/bmj.j4761.

Vinceti M, Filippini T, Del Giovane C, Dennert G, Zwahlen M, Brinkman M, Zeegers MPA, Horneber M, D'Amico R, Crespi CM. Selenium for preventing cancer. Cochrane Database of Systematic Reviews 2018, Issue 1. Art. No.: CD005195. DOI: 10.1002/14651858.CD005195.pub4. (Hinweis: Update von Vinceti M et al.,2014: Selenium for preventing cancer. Cochrane Database Syst Rev. 3:CD005195. DOI: 10.1002/14651858.CD005195.pub3.)

Weitere evidenzbasierte Reviews und Stellungnahmen (Auswahl)

Die europäische Initiative CAM-CANCER (Complementary and Alternative Medicine for Cancer) hat unter anderem auch sogenannte Mikronährstoffe bewertet und systematische evidenzbasierte Literaturanalysen durchgeführt. Diese Übersichten sind zugänglich unter www.cam-cancer.org, eine Suche ist über den Bereich "CAM-Summaries" möglich.

Deutsche Übersetzungen und Anpassungen auf die rechtlichen Rahmenbedingungen hat das Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie übernommen (KOKON), sie sind frei zugänglich unter www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/, Stichwort "Komplementäre und alternative Therapieverfahren".  

Fachveröffentlichungen (Auswahl)

SELECT-Studie

Klein EA et al. (2011) Vitamin E and the Risk of Prostate Cancer. The Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trial (SELECT).JAMA. 306(14):1549-1556. DOI: 10.1001/jama.2011.1437

Kristal et al. (2014): Baseline Selenium Status and Effects of Selenium and Vitamin E Supplementation on Prostate Cancer Risk. J Natl Cancer Inst 106(3): djt456. DOI: 10.1093/jnci/djt456

CARET-Studie

Dazu gibt es eine Vielzahl von Veröffentlichungen, hier nur ein Beispiel:

Goodman GE et al. (2004): The Beta-Carotene and Retinol Efficacy Trial: Incidence of Lung Cancer and Cardiovascular Disease Mortality During 6-Year Follow-up After Stopping β-Carotene and Retinol Supplements. JNCI 96(23), 1743.1750, DOI: 10.1093/jnci/djh320.

Weitere Studien (Auswahl)

Autier P, Mullie P, Macacu A, Dragomir M, Boniol M, Coppens K, Pizot C, Boniol M. Effect of vitamin D supplementation on non-skeletal disorders: a systematic review of meta-analyses and randomised trials. Lancet Diabetes Endocrinol. 2017 Oct 25. pii: S2213-8587(17)30357-1. doi: 10.1016/S2213-8587(17)30357-1.

Barth J. Orale Tumortherapeutika. Interaktionen in der Onkologie. Im Focus Onkologie 2013; 16 (6): 50-55

Brasky TM, White E, Chen CL. Long-Term, Supplemental, One-Carbon Metabolism–Related Vitamin B Use in Relation to Lung Cancer Risk in the Vitamins and Lifestyle (VITAL) Cohort. J Clin Oncol. 2017 Aug 3:1-12. DOI: 10.1200/JCO.2017.72.7735

Bjelakovic G et al. (2013): Antioxidant Supplements to Prevent Mortality. JAMA. 310(11): 1178-1179. DOI: 10.1001/jama.2013.277028.

Bjelakovic G et al. (2007): Mortality in randomized trials of antioxidant supplements for primary and secondary prevention: systematic review and meta-analysis. JAMA.297(8), 842-57. DOI: 10.1001/jama.297.8.842.

Biesalski et al. (2010): Reexamination of a Meta-Analysis of the Effect of Antioxidant Supplementation on Mortality and Health in Randomized Trials. Nutrients. Sep 2010; 2(9): 929-949. DOI: 10.3390/nu2090929.

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Erstellt: 09.01.2015

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